Tanz Ein Tanzprojekt für Jacques Offenbach

Köln. · Kölner Offenbach-Gesellschaft zeigt am 28. und 29. August die Produktion „Invasion“ im Orangerie-Theater.

 „Invasion“ wurde von Motiven aus Jacques Offenbachs Operette „Le Voyage dans la lune“ inspiriert.

„Invasion“ wurde von Motiven aus Jacques Offenbachs Operette „Le Voyage dans la lune“ inspiriert.

Foto: JORIS-JAN BOS

(howa) In einer Auftragsproduktion der Kölner Offenbach-Gesellschaft katapultiert Choreograf Emanuele Soavi in „Invasion“ Jacques Offenbachs Operetten-Motiv der „Reise zum Mond“ tänzerisch und musikalisch ins 21.Jahrhundert. Offenbach, immer am Puls seiner Zeit, nahm Jules Vernes Romanthema 1875 noch im technikvernarrten Erscheinungsjahr auf. In seiner Operette verband er den fernen Traum von einer Expedition ins All mit beißendem Spott über dekadent-bourgeoise Allmachtsphantasien. „Invasion“ fügt diese Spuren neu zusammen und verarbeitet Motive aus Offenbachs Werk als einzige Produktion im Festjahr auf tänzerischer Ebene.

Am 28. und 29. August lässt Emanuele Soavi mit sechs Tänzern seines Ensembles im Kölner Orangerie-Theater im Volksgarten, Volksgartenstraße 25, um jeweils 20 Uhr in seiner Produktion Offenbach-Klänge und Elektronik, zeitgenössischen Tanz und Mode, Vergangenheit und Gegenwart, Kunst und Unterhaltung aufeinandertreffen und eine explosive Reibung erzeugen. Dazu hat er die beiden Cellistinnen Katharina Apel-Hülshoff (Gürzenich-Orchester) und AnjaSchröder (Duisburger Philharmoniker) sowie den Soundkünstler Stefan Bohne eingeladen. Musikalisch werden sie Offenbachs Cello-Duette beisteuern und dessen vitale und in seiner Zeit auch visionäre Kraft mi telektronischen Sounds ins Heute transferieren. „Tempo, humorvoller Mut und absolute Zeitgenossenschaft, das ist es, was mich an Offenbachs Werk und Leben besonders interessiert“, sagt Emanuele Soavi.

Das Offenbach-Jahr in Köln und der Region ist einer der wichtigsten Wegbereiter dafür, das bisher nur wenig ausgeleuchtete Bild Jacques Offenbachs auch in einer breiteren Öffentlichkeit differenzierter wahrzunehmen. Das Festjahr greift in Eigenproduktionen der Kölner Offenbach-Gesellschaft und mit vielen Partnerprogrammen unterschiedlichste Facetten des Komponisten auf – vom Kölschen Jung bis zum Pariser Großkomponisten, vom Spötter und Komiker bis zum Romantiker, vom Teufelscellisten und Theatergenie zum im Judentum Verwurzelten und dann zum Katholizismus Konvertierten.

Insgesamt lassen im Jubiläumsjahr mittlerweile mehr als 250 Veranstaltungen mit Konzerten, Musiktheater, Lesungen, Podiumsdiskussionen, Stadtführungen, Operettenkino und wissenschaftlichen Vorträgen ein lebendiges Bild von Jacques Offenbach entstehen. Karten gibt es für 22, ermäßigt 15 Euro unter Telefon 0221/9522708.

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