Konrad Adenauer Ein Gespräch mit dem Adenauer-Enkel

Köln · Konrad Adenauer, geboren im Januar 1945 in Honnef, wuchs gemeinsam mit fünf Geschwistern im Kölner Stadtteil Braunsfeld auf. Er war in den 1990er Jahren für die CDU Mitglied des Stadtrates und Vorsitzender des Kulturausschusses, bis 2015 zudem als Notar in Köln tätig.

 Der französische Staatspräsident Charles de Gaulle bei seiner Rede in Köln. Links neben ihm Ex-Bundeskanzler Konrad Adenauer. In einem Gespräch erzählt sein gleichnamiger Enkel, wie er die Zeit damals wahrgenommen hat.

Der französische Staatspräsident Charles de Gaulle bei seiner Rede in Köln. Links neben ihm Ex-Bundeskanzler Konrad Adenauer. In einem Gespräch erzählt sein gleichnamiger Enkel, wie er die Zeit damals wahrgenommen hat.

Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln/Hansherbert Wirtz

Er engagiert sich in vielen Stiftungen und Vereinen.

Als er seine Kindheit in Köln verbrachte, hielt die Familie stets engen Kontakt zum Großvater. Denn Konrad Adenauer ist der Enkel des gleichnamigen Bundeskanzlers, der den französischen Präsidenten Charles de Gaulle 1962 auf seinem Staatsbesuch empfing. Vorausgegangen war ein Besuch des Bundeskanzlers in Frankreich, wo der einstige Kriegsgegner mit Begeisterung empfangen wurde. Am 5. September 1962 begleitete Bundeskanzler Adenauer als ehemaliger Oberbürgermeister von Köln de Gaulle persönlich durch „seine Stadt“. Wie in anderen Städten war auch hier der Staatsbesuch ein einziger Triumph. Hunderttausend Kölner umjubelten Charles de Gaulle, der seine Rede an die vor dem Rathaus versammelten Massen zur Überraschung des Protokolls frei und in deutscher Sprache hielt. Über die deutsch-französische Freundschaft sprichtKonrad Adenauer heute um 18 Uhr in der Pop-up-Bar des Kölnischen Stadtmuseums, im rückwärtigen Teil des neuen Museumsstandortes, Kolumbahof 3.

Ein besonders eindrucksvolles Foto zeigt de Gaulle, wie er zum Entsetzen der Sicherheitskräfte ohne jede Scheu ein Bad in der jubelnden Menge sucht. Mitten in dieser Menschenmenge erkennt sich der Enkel Adenauers selbst wieder, der als junger Mann damals dabei war. Das Gespräch mit dem Zeitzeugen Konrad Adenauer erhellt den Blick auf das Köln der frühen Jahre der Bundesrepublik: Wie war es, in der Nachkriegszeit aufzuwachsen? Wie sah Köln damals aus? Wie waren die Kontakte zum berühmten Großvater, der ja dann Bundeskanzler war?

Der Staatsbesuch de Gaulles 1962 war ein entscheidender Schritt, ja der Durchbruch auf dem Weg zur deutsch-französischen Freundschaft, die mit dem Elysée-Vertrag im Januar 1963 besiegelt wurde. Wie erlebte der junge Konrad Adenauer diese Jahre? Beim Staatsbegräbnis des Bundeskanzlers und Großvaters 1967 in Köln war Charles de Gaulle zugegen. Auch heute noch wird der Kontakt der Familie Adenauer zur Familie de Gaulle in Frankreich aufrechterhalten und gepflegt.

Der Elysée-Vertrag im Januar 1963 wurde eine große Erfolgsgeschichte. Er ist Grundlage der deutsch-französischen Freundschaft, die bis heute der Motor der Einigung Europas ist – von der großen Politik bis hin zu vielfältigen Jugendbegegnungen, Schüleraustausch und Städtepartnerschaften. Der Enkel des Bundeskanzlers setzt sich dafür ein, dass die Geschichte Kölns, aber auch die Erinnerung an seinen Großvater, lebendig bleibt. Weshalb ist das für ihn so wichtig? Auf welche Erfolge und auch Hindernisse kann er zurückblicken? Und was sind seine Wünsche für die Zukunft? Diese und andere Fragen stehen im Mittelpunkt des heutigen Gesprächs. Die Veranstaltung ist kostenlos.

Am 5. September jährte sich der Besuch des französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle in Köln zum 60. Mal. Zur Feier der damaligen Deutschlandreise hat das Kölnische Stadtmuseum eine ganz besondere Pop-up-Bar ins Leben gerufen. Bis zum 5. November heißt es hier „La Fete!“. Besucher können sich an jedem Öffnungstag auf ein anderes kostenloses Live-Event freuen - von Konzerten, über DJ-Sets, Nouvelle Chansons und französischem Pop bis hin zu Lesungen.

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