Don Quixote und der sterbende Schwan

Bis zum Sonntag gastiert Les Ballets Trockadero de Monte Carlo in der Kölner Philharmonie.

Don Quixote und der sterbende Schwan
Foto: Eppinger

Köln. Sie haben so klingende Namen wie Helen Highwaters, Alla Snizova, Tatiana Youbetyoubootskaya, Nina Immobilashvili oder Jacques d’Aniels, und wenn sie sich auf Spitzen über die Bühne bewegen sind es echte Grazien — Grazien, die schon mal Spitzenschuhe Größe 47 tragen. Am Dienstagabend feierte Les Ballets Trockadero de Monte Carlo eine umjubelte Premiere beim Kölner Sommerfestival in der Philharmonie.

Zu sehen gab es beim Programm 2 der Compagnie natürlich den Klassiker aus dem zweiten Akt von Tschaikowskis „Schwanensee“, der selbst überzeugte Ballettmuffel restlos begeistert. Die Schwäne zeigen sich so robust wie anmutig komisch, wenn sie ihren Platz im Ensemble des hochhalsigen Federviehs behaupten wollen. Zu den Klassikern gehört natürlich auch der wunderschön sterbende Schwan, der zwar alle seine Federn auf der Bühne loswird, der aber irgendwie nicht so recht ableben will — zumindest solange er noch Applaus vom Publikum bekommt.

Neu beim Programm 2 ist die Szene aus Don Quixote, die sich ebenso wie das ganze Programm durch Humor und durch tänzerisches Können auf höchstem Niveau auszeichnet. Eine Hommage an einen der Stars des zeitgenössischen Tanzes ist „Pattern in Space“. Dort wird der Stil von Merce Cunningham liebevoll parodiert und auch die Musik von John Cage findet ihre Berücksichtigung — mit Papiertüten, Wasserfontänen und Kochtöpfen.

Seit gut 40 Jahren ziehen die Trocks, wie sie von ihren Fans gerne genannt werden, nun rund um den Globus und zeigen, dass es ein ganz anderes Tanzerlebnis geben kann und dass auch ein Mann problemlos das Zeug zur gefeierten Primaballerina hat. Das gilt für Asien genauso wie für Südamerika, Australien, Europa oder die USA, wo die Compagnie 1974 ihren Ursprung in der Off-Off-Broadway-Szene hat.

Am kommenden Sonntag gibt es noch einmal das Programm 2 zu sehen, das auch das Pas de Six aus Esmeralda beinhaltet. Heute, morgen und am Samstag ist das Programm 1 an der Reihe. Neben Schwanensee finden sich dort das Grand Pas de Deux aus Petipas Paquita, Go for Barocco und das Pas de Deux Mystérieux.

Service: Vorstellungen heute und morgen um 20 Uhr, am Samstag 15 und 20 Uhr sowie Sonntag um 14 Uhr. Die Karten kosten zwischen 31 und 73,50 Euro, Telefon 0221/280 280. Weitere Infos finden sich auch online unter:

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