Kultur : Die persönlichen Momente im Werk von Käthe Kollwitz
Köln -step- „Ich will wirken in dieser Zeit, in der die Menschen so ratlos und hilfsbedürftig sind.“ Dieser Satz, ein Tagebucheintrag aus dem Jahr 1922 und noch heute so aktuell wie damals, entstammt nicht der Feder eines Politikers, ist nicht das Motto einer Hilfsorganisation.
Er ist das Bekenntnis einer großen Künstlerin: Käthe Kollwitz (1867–1945), die mit ihren Zeichnungen, Druckgraphiken und Skulpturen weltweites Ansehen erlangte. Am 22. April jährte sich ihr Todestag zum 75. Mal.
Ihre politischen Plakate wie „Nie wieder Krieg“ (1924), eine Ikone der Friedensbewegung, die Radierung „Weberzug“ (1893/97) oder die Lithographie „Deutschlands Kinder hungern!“ (1923) gehören seit Generationen zum Kanon der Schulbuch-Illustrationen. Doch ihre Kunst umfasst weit mehr. In Köln befindet sich die weltweit umfangreichste Sammlung ihrer Werke. Seit 35 Jahren vermittelt das Käthe Kollwitz Museum Köln am Neumarkt ein umfassendes Bild seiner Künstlerin, das über eine rein politische Vereinnahmung weit hinausgeht. An kaum einem anderen Ort kann man Käthe Kollwitz näher kommen.
Seit mehr als 30 Jahren steht Kollwitz im Fokus des Museums
In Ausstellungen und Publikationen zeigt Hannelore Fischer, seit über 30 Jahren Direktorin der Kölner Kollwitz Sammlung, wie das Œuvre der bedeutendsten deutschen Künstlerin der klassischen Moderne, die auch international höchstes Ansehen erlangte, als einzigartiges künstlerisches Solitär in der Kunstgeschichte fest verankert ist: