Musik „Die Menschen haben die Livemusik vermisst“

Köln · Der Kölner Musiker Tom Gaebel geht gemeinsam mit seinem Orchester auf eine deutschlandweite Jubiläumstour, die wegen Corona zunächst verschoben werden musste. Aber jetzt ist es so weit. Dafür holt der Entertainer das Beste aus mittlerweile 17 Jahren Bühnenkarriere heraus.

 Tom Gaebel ist an diesem Donnerstagabend zu Gast im Theater am Tanzbrunnen in Deutz.

Tom Gaebel ist an diesem Donnerstagabend zu Gast im Theater am Tanzbrunnen in Deutz.

Foto: Künster/Moritz

Neben einer Bühnendarbietung inklusive großem LED-Vorhang und Showtreppe, ist die Auswahl seiner Setlist groß: Allein acht Studioalben mit entsprechenden Tourneen, Sinatra-Konzerte, die Film-Hits von James Bond und allerlei Kurioses von Elvis bis hin zur Biene Maja. Wir haben mit Tom Gaebel vor seinem Heimspiel am kommenden Donnerstag, 17. November, um 20 Uhr im Theater am Tanzbrunnen gesprochen.

Was ist das für ein Gefühl für Sie, jetzt wieder auf Tour gehen zu können?

Tom Gaebel: Das ist ein großartiges Gefühl. 2019 haben wir so viele Konzerte gespielt wie noch nie und dann kam Corona – alles musste ziemlich lange fast auf null heruntergefahren werden. Jetzt wieder auf Tour unterwegs und mit dem gesamten Orchester live vor unserem Publikum zu spielen, ist einfach nur toll und hat uns allen sehr gefehlt. 

Wie schwer war es, mit den Musikern des eigenen Orchesters in Kontakt zu bleiben?

Gaebel: Da gab es keine Probleme, wir haben den Kontakt zu den Musikern und der Technikcrew über das Internet auch während der Lockdowns gut gehalten. Alle sind noch mit an Bord und haben große Lust, wieder auf Tour unterwegs zu sein. 

Wie reagiert das Publikum jetzt in eher schwierigen Zeiten?

Gaebel: Das ist in jeder Stadt unterschiedlich – da gibt es manchmal mehr und manchmal weniger Zurückhaltung. Insgesamt gesehen sind die Leute später dran beim Kartenkauf. Das liegt wohl auch daran, dass es in der Corona-Zeit so viele Absagen gegeben hat. Wenn sie allerdings da sind und uns live erleben können, haben die Leute im Publikum reichlich Spaß und gehen voll mit. Da spürt man, dass auch die Menschen die Livemusik vermisst haben. 

Die Konzerte jetzt sind Nachholtermine der Jubiläumstour zum 15-jährigen Bestehen vor zwei Jahren. Wie schwer ist es, nach einer so langen Zeit das Programm zusammenzustellen?

Gaebel: Das Problem ist vor allem, was lässt man weg aus unserem umfangreichen Repertoire. Dazu haben wir unsere Fans über Instagram und Facebook befragt. Die Ergebnisse sind bei unserer Planung mit eingeflossen, sodass ein demokratisches Programm entstanden ist. 

Was waren die Meilensteine der vergangenen 17 Jahre?

Gaebel: Dazu gehört sicherlich unser erster Auftritt bei Stefan Raab, der alles ins Rollen gebracht hat und aus dem dann auch das eigene Orchester entstanden ist. Wichtig war zudem die Zeit, in der wir erstmals Weihnachten für uns als Musiker entdeckt haben. Die Weihnachtstouren sind inzwischen ein fester Bestandteil unseres Jahres geworden. Direkt nach der Jubiläumstour wird es die ersten Weihnachtskonzerte von uns geben. Ein Meilenstein war außerdem der 100. Geburtstag von Frank Sinatra 2015 und unsere musikalische Hommage an den großen Entertainer. Lieder daraus haben wir auch bei der Jubiläumstour im Programm. Jetzt präsentieren wir außerdem erstmals eigene deutschsprachige Songs. Dazu könnte es im kommenden Jahr ein neues Album geben. 

Was erwartet das Publikum beim Kölner Konzert im Theater am Tanzbrunnen?

Gaebel: Bei den Konzerten gibt es das Beste aus unserem umfangreichen Repertoire, inklusive der Sinatra- und den Rat-Pack-Stücke. Dazu kommt ein James-Bond-Medley. Außerdem haben wir eine großartige junge Jazzsängerin als Gast bei der Jubiläumstour. Auf der Bühne steht meine erste große Showtreppe, über die ich mich sehr freue. Das gibt einem Sänger das Las-Vegas-Feeling der 50er bis 70er Jahre. 

Mit welchem Gefühl gehen Sie jetzt am 17. November in das Heimspiel in Köln?

Gaebel: In Köln zu spielen, ist für mich immer etwas Besonderes. Das macht mir viel Spaß, auch weil die Leute im Publikum immer gut drauf sind und weil viele Musikerkollegen, Freunde und Bekannte unter den Gästen im Saal sind. Das ist schon ein anderes Gefühl, vor so einem Publikum live zu spielen.

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