Gastspiel Der „Wahnsinn“ kommt nach Köln

Köln. · Vom 6. März bis zum 14. April kommt das Musical mit den Hits von Wolfgang Petry in den Musical Dome.

 Im März kommt das Wolfgang-Petry-Musical „Wahnsinn“ in den Kölner Musical Dome.

Im März kommt das Wolfgang-Petry-Musical „Wahnsinn“ in den Kölner Musical Dome.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Wolfgang Petry gehört zu den erfolgreichsten deutschen Schlagersängern im deutschsprachigen Raum. Seine Hits wie „Wahnsinn“ oder „Weiß der Geier“ dürfen auf keiner guten Party fehlen. Dabei hat der Musiker auch ganz sanfte und romantische Balladen geschrieben. Beides Seiten Petrys sind Bestandteil des Musicals „Wahnsinn“, das im vergangenen Jahr seine Weltpremiere in Duisburg feierte.

Jetzt kommt das Stück vom 6. März bis zum 14. April in den Kölner Musical Dome und damit in eine Stadt die Petry sehr viel bedeutet: „Köln hat meine Geschichte geschrieben. Mit Köln verbinde ich eine tolle Kindheit und Schulzeit und natürlich den Start meiner Musikkarriere. Auch traurige Momente, wie den Tod meines Vaters, aber auch wunderschöne wie meine Hochzeit.“

Der Weg zum Erfolg war
auch ein Stück harte Arbeit

Zu den wichtigen Menschen, die Wolfgang Petry als Musiker begleitet haben, gehört sein Manager und Produzent Christian Wolff. „Wir haben uns 1990 kennengelernt. Ich habe damals bei der alten BMG gearbeitet. Dort gab es mit Hansa Records das große deutsche Schlagerlabel. Wolfgang Petry wollte dort mit ‚Verlieben, verloren, vergessen, verzeihen‘ seine zweite Musikkarriere starten.“

Diese wird Stück für Stück aufgebaut, jedes Jahr gibt es eine neue Platte. Der große Durchbruch kommt mit dem Best-of-Album „Alles“. „Das ging durch die Decke und wurde inzwischen drei Millionen Mal verkauft. Anfangs haben wir in kleinen Hallen gespielt, zum Schluss gab es eine Tour durch alle 18 Bundesliga-Stadien. Bis wir da angelangt waren, stand harte Arbeit an. Wolfgang war 150 bis 180 Tage im Jahr unterwegs und hat sich so seine Fans erspielt.“

Als Idee zum Musical aufkam, waren die Reaktionen zunächst skeptisch. „Es hat zwei Jahre gedauert, bis wir das richtige Team zusammenhatten und der Weg zu einer guten Story für das Musical frei war. Auch Wolfgang meinte zunächst, dass so ein Musical nicht funktionieren kann. Aber er hat gesagt, versuch es. Erst bei unserem ersten Workshop, als das Musical schon weitgehend stand, hat er gespürt, dass es wirklich funktionieren kann“, erinnert sich Wolff.

Es gibt so manche Beziehung zur realen Geschichte Petrys: „Das Dixi-Klo, das es auf der Bühne zu sehen gibt, hat seine Geschichte. Es gab von Fans Klagen über nicht funktionierende Toiletten auf der Tour und da hat Wolfgang im Kölner Stadion persönlich die Dixi-Klos vor Ort kontrolliert – ein Fernsehteam hat ihn dabei begleitet. Auch die Kneipe „Wisky Bill“ hat es wirklich gegeben. Sie war in Forsbach bei Köln und Wolfgang ist dort als Musiker entdeckt worden.“

Sebastian de Domenico ist der musikalische Leiter des Musicals. „Ich hatte zu der Musik von Petry keine Beziehung und wusste auch nicht, dass ‚Wahnsinn‘ von ihm stammt. Heute bin ich so etwas wie ein Experte für die Musik von Wolfgang und frage mich, wie früher seine erfolgreiche Karriere an mir vorbeigehen konnte. Das ist mir heute unbegreiflich.“

Petry gibt den Musical-Machern viel Freiraum für das Stück

Die Geschichte des Musicals sei um die Songs herum gebaut worden. „Es war nicht einfach bei diesem riesigen Werk, das so vielen Leuten bekannt ist, Songs auszuwählen bzw. Songs nicht in das Musical aufzunehmen“, sagt de Domenico. Sieben Songs hat er zum Beispiel in einer Szene miteinander verbunden und zu einem Musikstück gemacht. „Das war eine echte Herausforderung – auch Wolfgang Petry gegenüber. Aber er hat uns sehr viele Freiheiten gelassen, was in der Branche durchaus nicht üblich ist. Und am Ende gab es vom ihm auch noch das Kompliment ‚das ist leider geil‘, worüber ich mich sehr gefreut habe“, sagt der Mann, der schon mit Benny und Björn von Abba für „Mamma Mia“ und mit Tina Turner für deren Musical zusammengearbeitet hat.

Erzählt wird im Musical die Geschichte von vier sehr unterschiedlichen Paaren. Eines davon spielen der gebürtige Wuppertaler Markus Dietz und die Duisburgerin Jessica Kessler. Sie sind im Stück Karsten und Gabi. Für den Vater Karsten ist es eine große Gefahr, dass sein Sohn wie er einst selbst eine Karriere als Musiker anstrebt. Das will er verhindern, der Junge soll doch erst mal was Richtiges lernen.

„Ich habe im Opernhaus in Wuppertal gearbeitet und war bei der Produktion der Can-Oper dabei“, erinnert sich Dietz. Dass er jetzt einen Mann aus dem Ruhrpott spielt, ist für ihn ganz normal: „Die Grenzen zwischen dem Bergischen und dem Ruhrgebiet sind fließend.“ Die Musik von Petry kennt er aus den 90ern. „Das war das die Gute-Laune-Musik, bei der wir in den Kneipen abgefeiert haben. Die Balladen habe ich erst jetzt entdeckt und finde sie sehr schön. So wie die Musik jetzt für das Stück arrangiert ist, finde ich das klasse“, sagt Dietz, der in Köln für Wally Brockmayer und sein Scala lange Jahre gearbeitet hat.

Wie nach Hause kommen, ist für Jessica Kessler das Engagement bei „Wahnsinn“: „Ich bin in Duisburg mit Wolfgang Petry groß geworden und kenne alle Songs. Das Musical wollte ich unbedingt machen. Ihn persönlich beim Workshop und später bei der Premiere in Berlin zu treffen, war großartig, einer meiner schönsten Momente auf der Bühne. Es ist ein ganz ruhiger und netter Typ. Petry hat auch das komplette Team hinter der Bühne persönlich begrüßt“, sagt Kessler, die bei „We will rock you“ schon im Musical Dome auf der Bühne gestanden hat.

Service: Karten für „Wahnsinn“ in Köln gibt es unter: Telefon 01805/2001 (14 Cent/Min aus dem Festnetz, 42 Cent/Min Mobilfunk) In Essener Colosseum Theater ist das Stück vom 23. April bis zum 5, Mai zu Gast.

petry-musical.de

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