Sport Der Köln-Marathon meldet sich zurück

Köln · Zwei Jahre lang mussten die Sportfans auf das größte Laufevent in der Stadt verzichten, nun kehrt der Marathon zurück nach Köln. Am 2. Oktober gehen die Läufer wieder auf die Strecke, die sie quer durch die Stadt bis zum Dom führt.

 Nach zwei Jahren Zwangspause wird es am 2. Oktober in Köln wieder einen Marathon geben.

Nach zwei Jahren Zwangspause wird es am 2. Oktober in Köln wieder einen Marathon geben.

Foto: Stephan Eppinger

Es ist die größte Laufveranstaltung in NRW und bislang der einzige Marathon im Rheinland in diesem Jahr. Düsseldorf hatte den Frühjahrstermin Ende April abgesagt und in Bonn wird bislang nur mit einem Halbmarathon geplant.

In Köln hatte man die 1092 Tage ohne Marathon mit zwei virtuellen Veranstaltungen überbrückt, an denen insgesamt 3000 Lauffans teilgenommen haben. „Wir haben die zwei Jahre gut überstanden, jetzt sind wir aber froh, dass der Marathon wieder stattfinden kann. Wir stehen am Start und führen die Veranstaltung auf jeden Fall durch. Corona ist aus meiner Sicht vorbei. Wir blicken jetzt nach vorne“, sagt Marathon-Geschäftsführer Markus Frisch. Er bedankt sich bei den Teilnehmern, die nach der zweimaligen Absage auf die Rückerstattung ihres schon gezahlten Startgelds verzichtet haben. Unterstützung gab es auch von den Sponsoren, die wie der neue Titelsponsor Generali dem Kölner Marathon treu geblieben sind.

Der Köln-Marathon
setzt auf Nachhaltigkeit

„Die Veranstaltung spielt im Rahmen unseres Konzeptes 'Generali bewegt Deutschland' eine große Rolle. Neben Köln unterstützen wir noch zwei weitere Marathons in Deutschland. Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit den Organisatoren Menschen zur Teilnahme und damit auch zu einem gesundheitsbewussten Leben motivieren können“, sagt Giulio Benedetti, Kommunikationschef der Generali, der beim Halbmarathon selbst an den Start gehen will. Dazu kommen 200 weitere Mitarbeiter des Konzerns, der die Rolle des Titelsponsors seit 2020 von der Rheinenergie übernommen hat.

Zu den Laufstars, die in Köln an den Start gehen werden, zählt auch der Deutsche Marathonmeister und Olympiateilnehmer in Tokio, Hendrik Pfeiffer. „Mit dem Meistertitel und Olympia habe sich bei mir zwei große Träume erfüllt. Tokio war ein surreales Erlebnis, bei dem wir total abgeschirmt im Hotel gelebt haben. Da hat man sich fast wie im Gefängnis gefühlt. Das Rennerlebnis war dann aber dank der Leute an der Strecke so, wie wir uns das erhofft hatten. Allerdings durften die Zuschauer uns nicht zujubeln, nur Klatschen war erlaubt“, erinnert sich Pfeiffer an die Olympischen Spiele.

In Köln hat er 2017 und 2019 den Marathon und 2013 und 2015 den Halbmarathon gewonnen. Das wichtigste Laufevent des Jahres ist für ihn die Europameisterschaft im eigenen Land im August in München. Zuvor wird Pfeiffer zur Vorbereitung Ende Juni für sechs Wochen nach Kenia reisen. In welcher Funktion er in Köln an den Start geht, hat er noch nicht entschieden.

Großen Wert legen die Organisatoren des Köln-Marathons auf das Thema Nachhaltigkeit. So wird es für die Teilnehmer, die ins Ziel kommen, wieder Medaillen aus Erlenholz geben. Zwei Bäume werden für 20.000 Medaillen benötigt. Diese will man mit einem Marathon-Wald, der mit mehr als 40 Bäumen in der Region aufgeforstet werden soll, ersetzen. Eine geeignete Fläche wird derzeit noch gesucht.

Auch bei der Versorgung der Läufer dreht sich alles um Nachhaltigkeit. So werden ein Viertel der 400.000 Trinkbecher Mehrwegbehältnisse sein. Ansonsten kommen recycelbare Pappbecher zum Einsatz. Um diese wieder einsammeln zu können, stellen die AWB 100 Fangnetze an der Strecke auf. Dazu kommt eine konsequente Mülltrennung, die die Restmüllmenge auf null reduzieren soll. Nicht genutzte Lebensmittel werden der Tafel zur Verfügung gestellt.

Angemeldet haben sich bislang 8500 Läufer, davon 2471 beim Marathon und rund 5522 beim Halbmarathon. 540 Läufer wollen bislang bei den Staffeln an den Start gehen. 16.000 Läufer brauchen die Veranstalter, um ihre Kosten zu decken. 25.000 waren es in den Jahren vor der Pandemie. „Die aktuellen Anmeldezahlen sind nicht so, wie wir das gerne hätten. Viele Leute warten nach zwei Absagen noch ab. Wir hoffen, dass sich ähnlich wie beim Radrennen 'Rund um Köln' viele Menschen noch kurzfristig anmelden und die Zahlen zum Ende hin deutlich ansteigen. Hoffnung machen uns da auch die guten Teilnehmerzahlen bei den Laufveranstaltungen in Berlin und Hamburg“, sagt Frisch, der bei den Topläufern weiter auf deutsche Athleten und auf die Nachwuchsförderung setzt. Gleich bleibt auch die Strecke, auf die die Läufer beim Marathon und beim Halbmarathon durch Köln geschickt werden.

Weitere Infos zum Marathon und zur Anmeldung für das große Kölner Laufevent gibt es online unter:

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