Köln-Buch : Den Geheimnissen des Kölner Doms auf der Spur
Köln. Ralf Günther hat sein faszinierendes Werk über die Kathedrale am Rhein neu aufgelegt und erweitert.
In Köln ist der Dom das bestimmende Bauwerk – er ist von Weitem sichtbar und bedeutet den Menschen, die ihn sehen ein Stück Heimat, zu dem man wieder zurückkehrt. Köln ist die Domstadt und auch das kölsche Liedgut bezieht das markante Gotteshaus immer wieder ein. Der Dom ist so das Markenzeichen der Stadt und kommt mit den beiden großen Türmen auch regelmäßig in dieser Funktion bei Institutionen und Unternehmen vor. Wer ihn zum ersten Mal sieht, zum Beispiel, wenn er den Hauptbahnhof verlässt, hält erst einmal die Luft an und staunt über dieses Universum aus Steinen.
„Wir lesen den Kölner Dom zwischen den Steinen, suchen nach den Quellen seiner spirituellen Wirksamkeit über Jahrtausende hinweg“, beschreibt Autor Ralf Günther sein Anliegen im neu aufgelegten Buch „Die Geheimnisse des Kölner Doms“. Dafür blickt er ins Mittelalter, dessen Vorstellungswelt das Bauwerk entspringt. Damals waren Magie und Wunderglaube fester Bestandteil des Alltags. Vollendet wurde der Dom, der inzwischen zu Bauruine verkommen war, aber erst im 19. Jahrhundert und wurde damals zum Symbol der nationalen Einheit.
Dem Dom als magischer Ort widmet sich das erste Kapitel, denn als vor mehr als 800 Jahren der Grundstein gelegt wurde, waren sich die Menschen bewusst, dass sie Anteil an der Entstehung es Wundes hatten. Das neue Gebäude sollte alles übertreffen, was es in diesem Teil der Welt bislang gegeben hatte. Jede Zeit sah einen anderen Dom, doch die Idee blieb unverändert. Es war eine Idee, die weit über die Dinge und Zusammenhänge der Erde hinauswies, die sich astronomischen und kosmologischen Bezügen bewusst war. Noch heute ist diese besondere Ausstrahlung zu spüren.