Kultur Comedia: Bohei trifft in der Südstadt auf Bonanza

Köln · Vor drei Jahren ging im Comedia-Theater an der Vondelstraße das Bohei-Festival an den Start. Die ersten Ausgaben waren wegen der Corona-Regeln nur als begrenzte Versionen möglich. Jetzt wird es vom 15. bis zum 21. Juni das erste Festival für junge Kultur von und mit jungen Menschen in vollem Umfang in der Südstadt geben.

 Die Macher des Bohei- und des Bonanza-Festivals präsentieren ihr gemeinsames Programm.

Die Macher des Bohei- und des Bonanza-Festivals präsentieren ihr gemeinsames Programm.

Foto: step/Eppinger

Insgesamt beteiligen sich mehr als 100 Kinder und Jugendliche in sechs Kollektiven am Programm. Dazu gehören die „Urbanist*innen“ mit „Moving Spaces“, die „Theaterlöw*innen“ mit „Ein verhexter Schulausflug“, die „Angstfresser*innen“ mit „Safe?!“, die „Utopist*innen“ mit „Rooms“, die „Forscher*innen“ mit „WWKTSTP“ und die „Performer*innen“ mit „E1NS“.

Zum Rahmenprogramm des Bohei-Festivals gehören das kurze Auftaktkonzert im Foyer mit der Kinderrockband „Pelemele“ am 15. Juni um 18 Uhr, der Poetry Slam „Slamshow“ für junge Menschen unter 20 am 17. Juni ab 19 Uhr sowie das Konzert von Kaleo Sansaa am 20. Juni um 20.30 Uhr. Die Künstlerin bezeichnet ihre Musik als Sun-Drunk-Sound und als Solar-Based-Hip-Hop. Diese zeichnet sich vor allem durch hypnotische, experimentelle Beats aus. Im Mittelpunkt steht für Sansaa der Glaube, dass die Sonne für die Menschheit niemals untergeht – ein Optimismus, der gerade in schwierigen Zeiten der Seele guttut.

Zum Angebot gehören Graffiti- und Street-Dance-Workshops

Angeboten werden im Rahmen des Bohei-Festivals und des erstmals mit ihm verbundenen Bonanza-Festivals auch mehrere Workshops für die jungen Teilnehmer, aber auch für alle Gäste im Comedia-Theater, das von der Probebühne unter dem Dach bis zur Tiefgarage bespielt wird. So findet am 18. und 19. Juni ein „Voguing“-Workshop mit Ray und Essi statt. „Voguing“ ist ein Tanz der „Ballroom“-Kultur, die im New Yorker Stadtteil Harlem entstanden ist und die sich als Kultur, Lebensstil und Gefühl versteht. An der Garagenwand der Comedia wird im Rahmen eines Workshops am 19. Juni ein neues Graffiti entstehen. Ein weiterer Workshop beschäftigt sich mit den Urban Grooves und bringt den Teilnehmern am 19. Juni den „Street Dance“ näher.

Im Rahmen von Bonanza, ein neues Festival für trans- und nicht-binäre Performance am 18. und 19. Juni, gibt es den „De_construction“-Workshop „Magical Gender“, bei dem Fragen rund um die Geschlechtsidentität geht und der von Jespa Jacob Smith geleitet wird. Angeboten wird bei Bonanza zudem die Pop-up-Bibliothek „Queerlesen“, die Literatur mit philosophischen Ansätzen genauso bereitgestellt wie Kinderbücher zu queeren Themen. Zum Programm gehört außerdem ein T-Shirt-Siebdruck, ein Angebot des Bündnisses für geschlechtliche Selbstbestimmung. Vor Ort können die Besucher aus verschiedenen Logos und Designs wählen.

Zum neuen Festival der beiden Künstler Hans Diernberger und Will Saunders gehören Performance genauso wie Musik und Tanz – von Rap bis zum Kunstfilm. So gibt es am Festivalsamstag ein Konzert von Influencerin, Model, Autorin, Aktivistin, TikTok-Star und Deutschrapperin JNNRHNDRXX. In weiteres Konzert findet am gleichen Tag mit dem Rapper Sir Mantis statt. Am Sonntag folgt Multi-Genre-Musiker*in CN Lester. Die Künstler*in hat unter anderem das Buch „Trans Like Me“ geschrieben und die Kunstveranstaltung „Transpose“ gegründet. Das zweite Konzert des Tages bestreitet mandhla., die eine Mischung aus R&B, Soul, visuellen Projektionen und performativen Tanz bietet.

Dazu kommen am Festival-Wochenende das Videoprojekt „Trans*Generation“, das Kurzfilmprogramm „Trans-cendence“ mit Pacheanne Anderson, die Dauerperfomance „Ear Action“ von Neo Hülcker und Stellan Veloce, Videokunst-Installationen von Julia Bünnagel, die unter dem Titel „#360baleado Immersed“ verschiedene Performances präsentieren, sowie das Sofortbild-Fotografie-Projekt „Manipuliert“ von Jona Mähler.

Weitere Infos zu den beiden Festivals gibt es online unter:

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