Schenkungen : Bedeutende Schenkungen für Museum Ludwig und Kölnisches Stadtmuseum
Köln Der Stadtrat Schenkungen für zwei städtische Museen angenommen. Das Museum Ludwig erhält 17 Werke zeitgenössischer Kunst von Dr. Annelie Pohlen. Das Konvolut stammt vor allem aus den 1990er Jahren.
Es umfasst damals schon etablierte malerische Positionen wie die von Ida Applebroog, Erik Bulatov, Miriam Cahn, Ilya Kabakov, Christa Näher, Sigmar Polke und Gerhard Richter sowie konzeptionelle (fotografische) Positionen zweier Generationen: Alighiero Boetti, Matti Braun, Jochen Lempert, Annette Messager, Jürgen Stollhans, Wolfgang Tillmans und Lois Weinberger. „Mit der Annahme der Schenkung erfährt die Sammlung des Museum Ludwig einen substantiellen Zuwachs. Darüber hinaus ist es eine große Ehre, dieses Konvolut von einer Schenkerin zu erhalten, die sich als Kuratorin und Direktorin des Bonner Kunstvereins in die Geschichte des Rheinlandes eingeschrieben hat“, sagt Yilmaz Dziewior, Direktor des Museum Ludwig.
Schenkerin war Direktorin
des Bonner Kunstvereins
Die Schenkerin Dr. Annelie Pohlen war langjährige Leiterin des renommierten Bonner Kunstvereins. Die promovierte Kunsthistorikerin arbeitete zunächst als Kunstkritikerin für Tageszeitungen und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und begann als Kuratorin im Bonner Kunstverein, bis sie 1986 dessen Direktorin wurde. Bis zu ihrem Ausscheiden 2004 kuratierte sie über 200 Ausstellungen, in denen sie unter anderem Arbeiten der genannten Künstler Christa Näher, Erik Bulatov und Ilya Kabakov, Annette Messager, Ida Applebroog Alighiero e Boetti, Miriam Cahn und Lois Weinberger vorstellte. „Ich verstehe mich nicht als Sammlerin im konventionellen Sinne. Die Werke, die ich dem Museum Ludwig übergebe, sind die Fortsetzung des intensiven Dialogs mit Künstlern, der meine Tätigkeit als Vermittlerin seit den Anfängen in den 70er Jahren geprägt hat“, sagt Annelie Pohlen. „Die Werke sind gewissermaßen Zeugen meines auch mich selbst intellektuell wie emotional bereichernden Einsatzes, als Kritikerin und als Ausstellungsmacherin, insbesondere auch als Direktorin des Bonner Kunstvereins. Ich freue mich sehr, dass die Arbeiten aus meiner Sammlung nun im Museum Ludwig einen angemessenen und von den Künstlern hoch geschätzten Ort und Kontext finden.“
Die Werke aus ihrer Schenkung bilden dieses langjährige Engagement für die zeitgenössische Kunst ab, das weit über die Region ausstrahlte und bis heute prägend ist. Sie werden die Sammlung des Museum Ludwig bereichern und auf eine bedeutende Kuratorin und Kunstkritikerin verweisen, die sich dem Museum Ludwig besonders verbunden fühlt.