Verkehr Baustellenplanung besser gestalten

Köln · Die Unternehmen in der Kölner Region sind auf eine gute Verkehrsinfrastruktur angewiesen und in besonderem Maße von Einschränkungen durch Baustellen betroffen. Die IHK Köln hat deshalb in Zusammenarbeit mit der TH Köln mit der Studie „Baustellenmanagement im Bezirk der IHK Köln“ das System der Baustellenplanung in Köln und der Region untersucht und Optimierungsmöglichkeiten identifiziert.

 Beim Bau der neuen Leverkusener Rheinbrücke gibt es weiter große Probleme.

Beim Bau der neuen Leverkusener Rheinbrücke gibt es weiter große Probleme.

Foto: dpa/Oliver Berg

Bereits 2017 hatte die IHK Köln eine Studie zu diesem Thema durchgeführt. Im Vergleich dazu läuft einiges schon besser. Es gibt jedoch laut IHK weiterhin viel Potenzial für Verbesserungen.

„Ausbau- und Instandsetzungsarbeiten sind ohne gewisse Einschränkungen durch Baustellen nicht möglich“, sagt Ulrich S. Soénius, Geschäftsführer Standortpolitik der IHK. „Die Belastungen können jedoch mit einem geschickten Baustellenmanagement deutlich verringert werden. In den vergangenen Jahren sind auf diesem Gebiet einige beachtenswerte Fortschritte gemacht worden. Es gibt aber noch weiteres Potenzial, wie unsere neue Studie deutlich zeigt.“

In den vergangenen Jahren, so Soénius, hätten die Bezirksregierung, die Stadt, Straßen.NRW und weitere Akteure in der Region die Koordination von Baustellen verbessert, was ganz im Sinne der Forderungen der IHK sei. Die Abstimmungsgremien bei der Bezirksregierung seien vorbildlich. Auch die Öffentlichkeitsarbeit sei verbessert worden, zudem gebe es Fortschritte bei der Digitalisierung.

Die Vorschläge aus der vorherigen IHK-Studie seien insgesamt jedoch nur zur Hälfte und teilweise gar nicht umgesetzt worden. Die Stadt veröffentlicht zum Beispiel nach wie vor keine Kennzahlen zum Baustellenmanagement, obwohl die entsprechenden Daten vorliegen müssten. Zudem müssen Baustellenanträge in der Langfristplanung durch die Beschäftigten der Stadtverwaltung noch immer manuell zusammengetragen werden. Außerdem hat die Stadt es erst jetzt in der Corona-Krise ermöglicht, Anträge elektronisch zu stellen. Zuvor mussten Antragssteller noch persönlich vorbeikommen. „Es gibt weiterhin Verbesserungsmöglichkeiten. Die Akteure können dabei die neue Offenheit für digitale Anwendungen in der Corona-Krise als Katalysator nutzen“, sagt Soénius. Neben Koordination und Digitalisierung sei auch die Vertragsgestaltung ein äußerst wichtiger Steuerungsfaktor. „Der Konflikt um die Leverkusener Brücke hat das zuletzt einmal mehr bewiesen.“

Die Potenziale wurden in einem Fünf-Punkte-Plan zusammengefasst: den Workflow der Baustellenkoordination verbessern und weitere Akteure einbeziehen, die Digitalisierung der Genehmigung, Planung und Abstimmung von Baustellen, die Öffentlichkeitsarbeit weiter verbessern, ein Kennzahlen-Cockpit zur Transparenzerhöhung für das Baustellenmanagement erstellen und veröffentlichen und die Vertragsgestaltung und Anreizsysteme zur Verkürzung der Baustellen ausweiten.

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