Kultur Ausstellung: „geschenkt! – die Gabe der Diplomatie“

Köln. · Das Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum zeigt Staatsgeschenke aus rund 15 Nationen.

 Ein Sitzgruppe aus Togo für Bundespräsident Karl Carstens.

Ein Sitzgruppe aus Togo für Bundespräsident Karl Carstens.

Foto: Bildarchiv/Rheinisches Bildarchiv

Während eines Staatsbesuchs werden traditionell Geschenke ausgetauscht. Die neue Intervention „geschenkt! – die Gabe der Diplomatie“ des Rautenstrauch-Joest-Museums– Kulturen der Welt (RJM) zeigt bis zum 22. September rund 30 Staatsgeschenke aus etwa 15 Staaten. Sie wurden Ende der 1970er / Anfang der 1980er Jahre von außereuropäischen Staatsoberhäuptern an die deutschen Bundespräsidenten Walter Scheel und Karl Carstens übergeben.

Seit über 30 Jahren befinden sie sich als Dauerleihgabe der Bundesrepublik Deutschland in der Sammlung des Rautenstrauch-Joest-Museums, wurden aber bisher nie gezeigt.

Die Geschenke verraten viel
über den, der sie schenkt

Bis heute gelten sie häufig als Kitsch. Dabei verraten sie viel über das Selbstbild des schenkenden Präsidenten, über das Bild, das er von seinem Land und den Menschen zeichnen wollte und über diplomatischen Austausch im Allgemeinen. Staatsgeschenke werden meist in den ersten Stunden der Begegnung überreicht. Sie sollen das Gegenüber wohlwollend stimmen und eignen sich, um Gesprächsthemen fernab des politischen Geschehens anzuregen.

Eine Schlitztrommel von den Cookinseln für Walter Scheel

Manche Präsente sind auf die Vorlieben des Gegenübers abgestimmt oder personalisiert wie die Schlitztrommel von den Cookinseln, in die der Schriftzug „Welcome President Dr. Scheel“ eingeschnitzt ist.

„Als Interventionen sind die Staatsgeschenke nun in unsere Dauerausstellung integriert“, erläutert Nanette Snoep, Direktorin des RJM, und ergänzt: „Sie treten in einen spielerischen und humorvollen Dialog mit den dort ausgestellten Objekten und entwickeln eine eigene spannende Erzählung zur ‚Gabe der Diplomatie‘.“

Ihr Ziel sei es, viel mehr Interventionen dieser Art im Haus zu machen, um so immer wieder neue überraschende Perspektiven auf die Sammlung zu ermöglichen, so dass das RJM ein lebendiger Ort für Kölnerinnen und Kölner ist, wo es immer etwas Neues zu entdecken gibt.

Das Rautenstrauch-Joest-Museum hat Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr, Donnerstag von 10 bis 20 Uhr, am ersten Donnerstag im Monat bis 22 Uhr sowie an Feiertagen 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Führungen gibt sonn- und feiertags um 14 Uhr sowie am 26. Juni, 24. Juli, 21. August und am 11. September jeweils um 15 Uhr. Das Ticket zur Ausstellung kostet sieben (ermäßigt 4.50) Euro.

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