Auf der Schiene in die Zukunft

Neue Bahnstadt präsentiert sich mit einer historischen Eisenbahnfahrt.

Leverkusen. Mittels kleiner Holztreppen erklimmen die Fahrgäste am Samstagmittag den roten Schienenbus an den Gleisen der Recyclingfirma Bender am Opladener Güterbahnhof. Bei der Fahrt mit dem historischen Fahrzeug erfahren sie am Tag der Städtebauförderung, wie weit die Arbeiten zur Verlegung der Gütergleise, zur Neugestaltung des Bahnhofs Opladen und zur neuen Bahnstadt vorangeschritten sind.

Vom alten Stellwerk ist nur noch ein Trümmerhaufen zu sehen, demnächst folgen beim Abriss die Güterabfertigung und das Empfangsgebäude des Bahnhofs. Auch die Parkplätze an den Gebäuden wurden schon verlegt. Bis Ende 2016 sollen die beiden Gütergleise komplett verlegt werden. Sie verlaufen dann parallel zu den ICE-Gleisen am Bahnhof.

Auf der Schiene in die Zukunft
Foto: Eppinger

Mit ihr wird auch eine neue Bahnallee gebaut. Die Güterstrecke selbst wurde 1874 für Kohlentransporte in Betrieb genommen und verbindet das Ruhrgebiet mit der rechtsrheinischen Rheinstrecke. Wenn die Gütergleise ihren neuen Platz gefunden haben wird ein zwölf Hektar großes Gelände frei. Dort sollen 400 neue Wohnungen sowie Büro- und Handelsflächen entstehen.

Links vom Opladener Bahnhof führt die Fahrt mit dem Schienenbus auf Höhe der Rennbaumbrücke an der Stelle vorbei, wo das letzte Teilstück der Balkantrasse künftig direkt am Bahnhof enden wird. Dann steht den Radfahrern die komplette 28 Kilometer lange Trasse zur Verfügung. Diese führt von Remscheid-Lennep über Burscheid bis nach Leverkusen. Durch die Verlegung der Gütergleise wird der letzte Teil der Trasse freigeräumt und dann zum Wander- und Radweg umgebaut. Geschehen soll das bis zum kommenden Jahr.

Im Rohbau ist bereits die Bahnhofsbrücke fertiggestellt, die dafür sorgt, dass der Opladener Bahnhof künftig barrierefrei erreichbar ist. Dafür werden auch die Bahnsteige noch entsprechend angehoben. Der Bahnsteig 2/5 wird Ende 2015 fertig, der Bahnsteig 1 bis Mitte 2016. Zunächst werden an der Brücke die Rolltreppen in Betrieb genommen, die Aufzüge folgen bis September. Neugestaltet werden am Bahnhof auch die Sitzgelegenheiten, der Wind- und Regenschutz sowie die Sprechanlage. Später soll der Busbahnhof direkt an die neue Brücke verlegt werden.

Zum Schluss der Zugtour wechselt der Schienenbus auf die Strecke des Personenverkehrs, die 30 Jahre vor den Gütergleisen von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn in Betrieb genommen wurde und die Gruiten mit Deutz verbinden sollte. Sie gehört heute zu den wichtigsten und meist befahrenen Stecken des Fern- und Nahverkehrs in Deutschland. Von dort eröffnet sich der Blick auf die neue Bahnstadt, wo ein neues Stadtquartier Platz für Wohnen, Freizeit und Arbeiten bietet. Auch die Fachhochschule Köln wird dort mit einem Campus vertreten sein. Gerade entsteht an der Campusbrücke ein neues Ärzte- und Bürohaus mit dem ersten Restaurant der Bahnstadt. Weitere Infos zur Bahnstadt und zur Gütergleisverlegung gibt es im Internet.

neue-bahnstadt-opladen.de

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