Köln 15.000 Kurden wollen am Samstag in Köln demonstrieren

Köln. Der kurdische Dachverband Nav-Dem ruft aus Protest gegen die türkische Militäroffensive gegen die Kurdenmiliz in Nordsyrien für Samstag zu einer Großdemonstration in Köln auf.

 Demonstranten in Düsseldorf schwenken verbotene Fahnen mit der Aufschrift "freedom for Öcalan".

Demonstranten in Düsseldorf schwenken verbotene Fahnen mit der Aufschrift "freedom for Öcalan".

Foto: Marcel Kusch

Die Organisation habe 15 000 Teilnehmer angemeldet, es könnten auch einige Tausend mehr werden, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Die Sicherheitskräfte rechneten mit einem Großeinsatz.

Nav-Dem (Demokratisches Gesellschaftzentrum der Kurden in Deutschland) steht laut Bundesverfassungsschutz der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK nahe, deren Anführer Abdullah Öcalan in der Türkei inhaftiert ist. Im September 2017 hatte Nav-Dem in Köln mit Tausenden Teilnehmern ein Kurden-Festival veranstaltet, bei dem auch verbotenerweise Öcalan-Fahnen gezeigt worden waren. Das hatte für große Verärgerung in Ankara geführt, der deutsche Botschafter war ins türkische Außenministerium einbestellt worden.

Auseinandersetzungen während Kurden-Demo in Düsseldorf
66 Bilder

Auseinandersetzungen während Kurden-Demo in Düsseldorf

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Laut Polizei werden sich die Demo-Teilnehmer unweit vom Kölner Hauptbahnhof am Vormittag zu einer Kundgebung treffen. Dann wollen sie durch die Innenstadt marschieren, um sich nachmittags erneut am Ebertplatz zu versammeln.

Die türkische Armee hatte am Samstag eine Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG in der kurdischen Enklave Afrin begonnen, der UN zufolge sind bereits 5000 Menschen vor den Kämpfen geflohen. Nav-Dem sprach von einem „verbrecherischen Überfall“ und „Völkerrechtsbruch“, für den die Türkei „politische Rückendeckung aus Berlin“ bekomme. Zuvor war bekannt geworden, dass die türkischen Streitkräfte offensichtlich auch aus deutscher Produktion stammende Kampfpanzer einsetzen.

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