Kleine Weltreise mitten in der Stadt

Im Botanischen Garten gibt es für Pflanzenfreunde jetzt im Sommer bei einem Rundgang viel zu entdecken.

Köln. Es ist ein echter Kurzurlaub und das mitten in der Großstadt. Palmen, Farne und Seerosen laden zu einem Spaziergang ein und der führt zu alpinen und mediterranen Pflanzen genauso wie zur Flora Neuseelands oder Asiens. Auch die heimischen Streuobstwiesen sind vertreten. Es geht vorbei an Seen, Brunnen und Wasserfällen, durch schattiges Dickicht und über sonnige Wege.

Noch bis Ende September kann die Dahlienpracht im Botanischen Garten bestaunt werden. 1200 Pflanzen und mehr als 330 Sorten — darunter auch die Neuschöpfung „Flora Köln“ - können bewundert werden. Farbenprächtig und facettenreich bei den Formen der Blüten präsentieren sich die Dahlien den Besuchern. Am Sonntag, 26. August, gibt es um 11 Uhr eine Themenführung zur „Dahlienpracht“.

Unweit davon gibt es noch bis zum 28. Oktober die Ausstellung „Die grüne Apotheke — von Hortus medicus zur Pharmaforschung“. Gezeigt wird die Geschichte, Herkunft, Wirkung und Pharmakologie der Arznei- und Heilpflanzen unter besonderer Berücksichtigung von Artenschutz und Erhalt der Biodiversität. Am Sonntag, 12. August findet um 11 Uhr eine Themenführung zur Grünen Apotheke statt.

So werden Pflanzen wie Huflattich, die Chinesische Stockrose oder Spitz-Wegerich bei festsitzendem Husten und Bronchitis eingesetzt. Bei Appetitlosigkeit hilft Echtes Tausendgüldenkraut oder Benediktenkraut. Bei Erkrankungen des Herzens und der Kreislauforgane kann Roter Fingerhut guttun. Arnika wird bei Quetschungen, Prellungen, Zerrungen und Verstauungen verwendet. Und bei Schmerzen sind Schlaf-Mohn und Rosmarin nützlich. Der Wunderbaum und Echte Aloe bringen bei Verstopfung Linderung.

Während die Flora als Veranstaltungsort wieder im alten Glanz erstrahlt, laufen die Arbeiten bei den neuen Schaugewächshäusern und der Orangerie noch. Gerade werden die alten Glashäuser abgetragen. Die neuen Schaugewächshäuser sollen später die klassische Parabelform bekommen, die schon im 19. Jahrhundert zum Einsatz kam. Sie minimiert den Stahleinsatz und optimiert den Lichteinfall. So sollen die Pflanzen besonders gut wachsen, und gleichzeitig wird Energie eingespart. Die Neubauten entstehen auf dem gleichen Grundriss, werden aber deutlich höher als die Vorgänger. Eröffnet werden die neuen Bauten voraussichtlich im Jahr 2021.

Nach einem Rundgang durch den farbenprächtigen grünen Park im Herzen der Stadt bietet sich ein Stopp im Gartenlokal „Dank Augusta“ an, das direkt an der Flora liegt und das über eine Rampe barrierefrei zugänglich ist. Dort findet sich neben Klassikern wie Frikadellen, Fleischkäse oder Gulasch vom Weidenrind auch Spezialitäten wie der Falafel- oder der Couccous-Salat. Auf der Speisekarte trifft Möhren-Kokos-Suppe auf Süsskartoffeln-Erdnuss-Curry. Neben Kaffee und Tee finden sich zudem Basilikum-Ingwer- oder Gurkenlimonade. Auch beim Bier gibt es ausgefallenes wie „Bayrisch Nizza“ von Hanscraft & Co. oder „Kuehnes Blondes“ von Kuehn Kunz Rosen, gebraut mit Weizen, Haferflocken, Koriander und Paradieskörnern.

Service: Geöffnet hat der Botanische Garten jetzt im Sommer von 8 Uhr bis zur Dämmerung (Maximal bis 21 Uhr). Erreichbar ist er mit der Linie 18, Haltestelle Zoo/Flora oder mit der Linie 16, Haltestelle Kinderkrankenhaus. Der Eintritt ist frei.

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