Kirchenkreis gründet Familienbildungswerk

Der Start soll Anfang 2011 erfolgen. Zugleich müssen sich die 13 Gemeinden auf langfristig sinkende Einnahmen einstellen.

Leverkusen. Die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Leverkusen hat einstimmig die Gründung eines Familienbildungswerkes beschlossen. Es soll spätestens zum 1. Januar 2011 die Arbeit aufnehmen. Zugleich wird in Langenfeld eine Familienbildungsstätte eingerichtet.

Dafür sollen Räume des Gemeindezentrums Johanniskirche in der Stettiner Straße genutzt werden. Die Praxis zahlreicher Familienbildungsangebote vor Ort in den Gemeinden will der Kirchenkreis aber beibehalten.

Der Grund für den Wechsel von der bisherigen Erwachsenen- zur künftigen Familienbildungsarbeit: Diese wird besser gefördert, zudem bestand das bisherige Angebot ohnehin schon zu 70 Prozent aus familienorientierten Kursen. Auch will sich der Kirchenkreis mit dem Bildungswerk "dem Markt stellen", wie Superintendent Gert-René Loerken sagt. Personell wird der Bereich um eine Stelle aufgestockt; bevor eine Refinanzierung erfolgt, muss sich das Bildungswerk allerdings vier Jahre selbst behaupten. Der Kirchenkreis investiert dafür frei gewordene Mittel in Höhe von 200 000 Euro.

Der Kirchenkreis und seine 13Gemeinden müssen sich auf dauerhaft sinkende Kirchensteuereinnahmen einstellen. So stehen den Gemeinden 2010 etwa 700 000 Euro weniger zur Verfügung, dem Kirchenkreis noch einmal 300 000 Euro. "Für 2011 rechnen wir mit weiteren Einbrüchen", sagt Loerken.

Zwar gehe es dem Kirchenkreis noch nicht so schlecht, aber durch den innerkirchlichen Finanzausgleich für schwächere Regionen wie den Hunsrück oder den Niederrhein komme auch hier weniger Geld an.

Grund für die sinkenden Einnahmen sind weniger die Kirchenaustritte als vielmehr der demografische Wandel (Rentner zahlen z. B. keine Kirchensteuer) und die Wirtschaftskrise. "Wenn die Arbeitslosigkeit steigt, sinken die Kirchensteuereinnahmen."

Die Gemeinden müssten vorausschauend planen und sich gegebenenfalls von Immobilien trennen. "Wir wollen nicht in Steine investieren, sondern in Menschen", sagt Loerken. Analysen zu Nutzung und Kosten gemeindeeigener Gebäude sind als Entscheidungsbasis gedacht.

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