Comedia Kabarett, Musik und Poetry Slam

Köln. · Im Comedia-Theater wird in den nächsten Wochen viel geboten. Wir geben einen Überblick.

 Tina Teubner (l.) ist morgen, Fatih Çevikkollu am 17. Januar im Comedia zu Gast.

Tina Teubner (l.) ist morgen, Fatih Çevikkollu am 17. Januar im Comedia zu Gast.

Foto: Jens Schneider

Das Comedia Theater bietet in den kommenden Wochen ein vielseitiges Programm. Neben Musikkabarett, Comedy, Lesungen und Kopnzerten ist für jeden etwas dabei.

Morgen präsentieren Tina Teubner und Ben Süverkrüp um 17 und 21 Uhr ihr Programm „Wenn Du mich verlässt, komm ich mit“. Tina Teubner, begnadete Komikerin, Musikerin, Kernkompetenz auf dem Gebiet des autoritären Liebesliedes, hat die Erziehung ihres Mannes erfolgreich abgeschlossen und sucht nach neuen Herausforderungen. Die Grenzen zwischen privat und politisch sind nicht mehr aufrecht zu erhalten. Sie wagt den Blick ins Innerste. Mit ihrer rasiermesser-scharfen Intelligenz, ihrem Humor und weltumfassenden Herzenswärme scheucht sie ihr Publikum auf: Nicht kratzen, waschen.

Das neue Kabarett-Jahr beginnt im Comedia am 4. Januar mit demQuartett Lisa Catena, Sarah Hakenberg, Dagmar Schönleber und Robert Griess. Die Drei blicken in „Schlachtplatte - die Endabrechnung 2019“ zurück auf das alte Jahr. Der Kölner Kabarettist Robert Griess schart jedes Jahr aufs Neue vier Kabarett-Kollegen um sich, um als Ensemble dem abgelaufenen Jahr einen gebührenden Kehraus zu garantieren. Jeder der Künstler für sich ist schon ein Komik-Knaller am Humorstandort Deutschland – als Ensemble aber sind sie noch mehr als nur die Summe ihrer Einzeltalente.

Gemeinsam rechnen sie ab mit all dem Wahn- und Schwachsinn des Jahres 2019. Eine aktuelle Endabrechnung - von Trumps Twitter-Präsidentschaft bis zur neuen Bundesregierung, von der Europa-Wahl bis zum Pflegenotstand, vom Diesel-Skandal bis zum Bundeswehr-Desaster. Besucher können sich auf Live-Kabarett freuen, das mit allen Zutaten, die es zu einem zünftigen Schlachtfest braucht, serviert wird: Vom sarkastischen Stand-up-Monolog bis zur satirischen Massenszene, vom sozialkritischen Song bis zum spaßigen Sketch wird nichts ausgelassen, um das Publikum zwei Stunden lang auf höchstem Niveau zum Rasen zu bringen.

Einen Abstecher nach Köln macht am Freitag, 11. Januar, das Düsseldorfer Kom(m)ödchen Ensemble. Mit seinem Programm Quickies. Schnelle Nummern zur Lage der Nation“ präsentiert es einen wilden Abend voll mit top-aktueller Satire und vielen kleinen, witzigen, abgedrehten und scharfen Nummern. Blitzschnelle Sketche zur Lage der Nation, Skizzen zur Zeit, und dazu ein Blick in die kreative Werkstatt des Kom(m)ödchens.

Am Donnerstag, 16. Januar, präsentiert Moderator Jean-Philippe Kindler gemeinsam mit vier Gästen „Best of Poetry Slam“. Seit 2005 lädt der Reim in Flammen monatlich Poetinnen und Poeten in die Domstadt ein. Gemeinsam mit dem Comedia Theater bringen sie eine handverlesene Auswahl der besten ihrer Zunft auf die große Bühne und laden zum „Best of Poetry Slam“ ein. Moderator dieser Reihe ist seit Januar 2019 Jean-Philippe Kindler.

Sein sechstes Solo-Programm widmet Fatih Çevikkollu am Freitag, 17. Januar, dem Schein und Sein, den Nachrichten und den Fake News, den Nullen und den Einsen.Die Aufteilung von Inländern und Ausländern: das war gestern, heute unterscheiden wir zwischen digitalen Eingeborenen und digitalen Migranten - man könnte auch sagen: zwischen Nullen und Einsen. Es gibt weltweit mehr Zugang zum Netz als zu Toiletten, es ist leichter online zu gehen als aufs Klo, aber wer rettet uns vor dem Shitstorm? 

Eine Lesung mit Musik präsentiert das Comedia am Mittwoch, 22. Januar, mit René Marik und „Wie einmal ein Bagger auf mich fiel“. Mit großem erzählerischem Gespür führt er mitten hinein in sein Coming-of-Age in der Provinz der 1970er-Jahre. In eine Geschichte, in der Tragik und Komik nahe beieinander liegen und das Gift eines Familien-Geheimnisses langsam beginnt, seine Wirkung zu entfalten. Marik ist Komiker, Gitarrist, Sänger, Schauspieler und diplomierter Puppenspieler. Anfang der Nullerjahre gelang ihm der Durchbruch mit seiner Puppenshow in der ein Maulwurf mit Sprachfehler, ein blasierter Frosch und ein drolliger Eisbär die Hauptrollen spielen. Seitdem lässt er im großen Stil die Puppen tanzen. Die Lesung aus seinem Roman untermalt er mit schrägen Coverversionen bekannter Songs und wird dabei vom Kontrabassisten Bodo Goldbeck begleitet.

Ein kölsches Konzert der Extraklasse kommt am Donnerstag, 23. Januar, mit den melancholischen Frohnaturen Gerd Köster und Frank Hocker und ihrem neunten Bühnenprogramm „Wupp“ daher. „Das hat die Sprache verdient“, stellen die beiden fest, „und wir auch.“

Das neue Programm besteht neben Köster/Hocker Songs aus eingekölschten Cover-Versionen aus dem Lieblingslieder-Fundus der beiden. Von Bonnie „Prince“ Billy über Ray Davis, Rod Steward, Iggy Popp, Tom Waits bis Frank Zappa. Ergänzt durch den Friesen Helmut Krumminga entsteht eine Gefühlswelt zwischen Lebenslust und Spielfreude, tröstendem Sarkasmus, Ernst und einer Prise Blödelei. Karten für die Veranstaltungen gibt es unter Telefon 0221/2801.

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