Junge Filmemacherin dreht Drama in Burscheid

Sonja Struminski (22) studiert das Fach 3D-Animation und digitaler Film.

Burscheid. Wer an Animationsfilme denkt, dem schwimmt schnell der kleine Fisch Nemo ins Gedächtnis. Andere erinnern sich vielleicht eher an den Cowboy Woody aus „Toy Story“, dem ersten vollständig computeranimierten Kinofilm. Doch wer ist John Lasseter? Die Filmemacher hinter bunten 3D-Abenteuern kennt kaum jemand. Ebenso wenig wissen die meisten, wie man überhaupt zu solch einem ungewöhnlichen Beruf kommt.

Eine Möglichkeit ist ein spezielles Studium mit dem Titel „Digital Film & Animation“. Die Burscheiderin Sonja Struminski hat sich genau diesen Studiengang beim „SAE Institute“ in Köln ausgesucht. Einen ersten Mini-Animations-clip hat sie bereits fertiggestellt. Als Übung mussten die Teilnehmer einen animierten Werbefilm für ein Fantasieprodukt machen.

Die 22-jährige Studentin erklärt: „In meinem Film ging es um eine Holocam — eine Kamera, mit der man sich die geschossenen Bilder als Hologramm ins Zimmer stellen kann.“

In ihrem Studium beschäftigt Struminski nicht nur die digitale Welt der Trickfiguren und 3D-Objekte, sondern auch der herkömmliche Film. Mit dem hat sie seit dem Studienbeginn vor zwei Jahren alle Hände voll zu tun. Auf die Frage an wie vielen Projekten sie seitdem mitgewirkt hat, weiß die 22-Jährige keine klare Antwort: „Sehr viele, zehn, vielleicht 15.“

Jetzt steht ihr großer Abschlussfilm an. Die Studenten dürfen zwischen Animations- und normalem Digital-Film wählen. Struminski hat sich für letzteres entschieden. Sie sagt: „Im normalen Film bin ich einfach fitter.“ Zudem sei eine 3D-Animation ungleich zeitaufwendiger.

Doch auch den Kurzfilm wird Struminski wohl nicht aus dem Ärmel schütteln. Es sind fünf Drehtage angesetzt, die erwartungsgemäß lang werden. „Ich rechne mit mindestens zehn Stunden pro Tag.“ Budget: 2600 Euro. Am 9. Mai geht’s los.

Als Drehorte für ihr Drama wird neben Köln und Leverkusen auch Burscheid herhalten. Unter anderem spielen Szenen im Luchtenberg-Park und vor einer Imbiss-Bude an der Hauptstraße. In dem Erstlingswerk geht es um den depressiven Jan, dessen Mutter vor zwei Jahren an Krebs gestorben ist. Jetzt ist auch sein bester Kumpel erkrankt. Zwei Tage bevor die Chemotherapie beginnt, wollen die Freunde noch einmal einen gemeinsamen Tag am See verbringen. Wahre Begebenheiten aus ihrem privaten Kreis haben Struminski zu dem Stoff inspiriert.

Die Berufsaussichten nach ihrem Studium bezeichnet die junge Frau als „durchwachsen“. Auch mit entsprechenden Praktika im Rücken. In Köln finde sich jedoch immer mal wieder was. Aber: „Man muss bereit sein, ganz unten anzufangen.“

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