Jubiläumsfeier des Türkisch-Islamischen Kulturvereins

Der Ditib-Verein hat inzwischen schon zehn Jahre seinen Sitz in Massiefen.

Burscheid. Der Geruch von türkischen Spezialitäten lag in der Luft — und die meisten Besucher mussten nicht fragen, was da brutzelte. Am gesamten Pfingstwochenende standen die Türen des Türkisch-Islamischen Kulturvereins in Massiefen offen, Burscheider Filiale der Ditib (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion). Denn es gab etwas zu feiern.

Vor zehn Jahren bezog die türkische Gemeinde das ehemalige Gebäude der Firma Schmitz & Schulte — die ersten Mitglieder der Gemeinschaft fanden aber schon vor fast 30 Jahren in ihrer neuen Heimatstadt Burscheid zusammen.

Inzwischen ist die nächste Generation herangewachsen und spricht Deutsch meist fließender als die Sprache ihrer Eltern. Trotzdem ist es Ziel der hauptsächlich türkischstämmigen Migranten, die Zweisprachigkeit von Kinder und auch Erwachsenen weiter zu fördern.

Hinter den 190 eingetragenen Mitgliedern des Burscheider Ditib-Vereins stehen 350 Familien mit rund tausend Angehörigen. Seit zwei Jahren steht Erdal Sayar als Imam vor der Freitagsversammlung. Er wurde nach einer Entscheidung der türkischen Zentralstelle nach Burscheid versetzt und wird hier für weitere drei Jahre amtieren. Sayar war zuvor bereits in seiner Heimatstadt Istambul als Imam tätig und wird nach Ablauf der festgesetzten fünf Jahre auch wieder dort arbeiten.

Wenn in den Versammlungen und bei sonstigen Gesprächen Deutsche anwesend sind, kann Erdal Sayar immer auf Vorstandsmitglied Murat Türksoy als zuverlässigem Dolmetscher zählen. Türksoy ist bereits seit 20 Jahren Burscheider und hat hier sehr viele gute Kontakte nach allen Richtungen.

Wie er erklärte, hat sich in der Ausbildung von Imamen in letzter Zeit einiges verändert. So soll inzwischen jeder Gemeindeleiter vor einem Auslandseinsatz zwei Jahre in der jeweiligen Landessprache unterrichtet werden. Neu ist auch, dass in den Vorständen der örtlichen Ditib-Vereinen nach Möglichkeit auch eine Frau vertreten sein soll.

Für das Jubiläumsfest war kein spezielles Programm vorgesehen — so blieb viel Zeit für informative Gespräche und Gelegenheit für die Gastgeber, um allgemeine und spezielle Fragen von Besuchern zu beantworten.

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