„Jetzt weiß ich, dass ich Zukunft habe“

Die Kompetenzagentur Burscheid begleitet Jugendliche beim Weg in den Beruf.

Burscheid. „Ich weiß jetzt, dass ich eine Zukunft habe“, sagt Muhammet Karahus selbstbewusst mit einem Strahlen im Gesicht. Der 17-Jährige ist glücklich, denn ab September beginnt er eine Ausbildung zum Anlagen- und Maschinenführer. Möglich gemacht hat das die Kompetenzagentur in Burscheid. Es ist eine von 43 Einrichtungen dieser Art in Nordrhein-Westfalen. Sie hat den jungen Mann bei seiner Suche nach einem passenden Beruf beraten.

Zur Zielgruppe der Kompetenzagentur gehören Jugendliche, die es auf dem Arbeitsmarkt schwer haben wie zum Beispiel Hauptschüler oder junge Erwachsene, die eine Ausbildung abgebrochen haben und arbeitslos sind. In Burscheid beraten seit 2007 vier Sozialpädagogen die Jugendlichen in ihrer Berufswahl, helfen bei der Suche nach Praktika und beim Schreiben von Bewerbungen.

Die Kompetenzagenturen ergänzen das Angebot der Arbeitsagenturen. Knapp die Hälfte der Finanzmittel kommt von der EU. Für den Rest müssen Kofinanzierer wie Kirchen, Kommunen und freie Träger gefunden werden.

Mit einer intensiven Einzelfallberatung solle den Jugendlichen ermöglicht werden, sich auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren, erklärt Projektleiter Matthias Voges. Besonders sei, dass die Mitarbeiter der Kompetenzagenturen einen sozialpädagogischen Hintergrund hätten.

Muhammet Karahus hat in seiner Schulzeit Praktika bei einer Supermarktkette und als Kfz-Mechatroniker absolviert. „In der Kfz-Werkstatt musste ich den ganzen Tag nur Reifen wechseln, das gefiel mir nicht“, erzählt er. Ursprünglich wollte er nach seinem Hauptschulabschluss auf ein Berufskolleg wechseln. Doch die Kompetenzagentur ermutigte ihn, wenigstens eine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz abzuschicken.

Voges erklärt, dass viele Jugendliche weiter zur Schule gingen, weil es weniger Aufwand sei, als sich um einen Ausbildungsplatz zu bemühen. „Aber die Priorität ist immer, die Jugendlichen in eine Ausbildung zu vermitteln.“

Für seinen Traumausbildungsplatz zum Industriemechaniker erhielt Karahus eine Absage. Trotzdem lohnte sich diese eine Bewerbung. Denn Federal-Mogul lud ihn zum Bewerbungsgespräch für einen anderen Ausbildungsplatz ein — zum Maschinen- und Anlagenführer. Das hat ihn motiviert. Jetzt möchte er sich anstrengen, um die Ausbildung möglichst gut abzuschließen. Danach will er eine Weiterbildung zum Industriemechaniker absolvieren, seinem Traumjob.

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