Johnson Controls JC: Neue Konzernstrategie auch mit Abbau von Jobs verbunden

Das Management von Johnson Controls hat angekündigt, dass etwa 4000 Stellen weltweit abgebaut werden. Wie Burscheid davon betroffen ist, konnte ein Sprecher des Unternehmens am Montag nicht sagen.

Johnson Controls: JC: Neue Konzernstrategie auch mit Abbau von Jobs verbunden
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Die geplante Umstrukturierung bei Johnson Controls (JC) hat auch Auswirkungen auf die Zahl der Arbeitsplätze des Unternehmens. Dies bestätigte am Montag indirekt auf Nachfrage des BV Konzernsprecher Ulrich Andree: Es gebe verschiedene Möglichkeiten, im Rahmen der Auslagerung der Automobilsparte im Wettbewerb besser dazustehen. Eine davon sei mit der Personalsituation des Konzerns verknüpft. Ob und wie weit Burscheid mit 1200 Mitarbeitern in der Europazentrale betroffen ist, sagte Andree nicht. „Das ist noch nicht auf die Standorte heruntergebrochen.“

In einem dem Bergischen Volksboten vorliegenden Dokument über die Zukunft des Hauses ist in englischer Sprache davon die Rede, dass insgesamt fünf Prozent der etwa 80 000 Beschäftigten weltweit abgebaut werden sollen. Konkretere Angaben werden nicht gemacht.

Auch die IG Metall hatte sich während eines Betriebsräteseminars am Wochenende in Bad Honnef mit dem akutellen Personalabbauprogramm des amerikanischen JC-Managements ausgetauscht. Die Gewerkschaft geht davon aus, dass in dem Bereich Automotive in Deutschland rund 7000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Betroffen von den Sparplänen seien die Verwaltung sowie die Bereiche Forschung und Entwicklung.

Laut Manfred Menningen aus dem Hause des IG Metall-Vorstands in Frankfurt zielten die Pläne von Johnson Controls lediglich darauf ab, an der Börse ein Signal zu setzen. „Es ist alles auf Profit getrimmt. Unsere Sorge ist, dass an der Börse registriert werden soll: Da passiert etwas.“

Das vermutet auch Marko Röhrig, Bevollmächtigter der Gewerkschaft Remscheid-Solingen, in desse Bereich es drei JC-Standorte gibt: Mit den angekündigten Sparmaßnahmen solle anscheinend die Rendite kurzfristig erhöht werden, um einen möglichst hohen Verkaufserlös zu erzielen. Doch gleichzeitig werde mit dieser Strategie die Innovationsfähigkeit der Automotive-Sparte gefährdet. „Nicht nur, dass Johnson Controls beim Vorhaben des Börsengangs die Betriebsräte nur unzureichend informiert, jetzt kommt noch ein Personalabbau-Programm hinzu, bei dem die Betriebsräte weder informiert noch einbezogen werden.“ Das gelte insbesondere für Burscheid. „Wir haben in Burscheid noch nicht mal einen Betriebsrat.“

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