Investoren verabschieden sich von Golfplatzplänen

Der Vorstand des Golfclubs Kürten will mit dem Burscheider Projekt nicht mehr kooperieren.

Burscheid. Zweiter Nackenschlag für die Burscheider Stadtplanung innerhalb eines Monats: Nachdem die Sportfirma Hudora Anfang April ihren Umzug nach Straßerhof abgesagt hatte, ziehen sich nun auch die Investoren für den möglichen Golfplatz zwischen Unterwietsche und Paffenlöh noch vor einem Grundsatzvotum der Bezirksregierung zurück.

Anlass ist eine Vorstandsentscheidung des Golfclubs Kürten vom Donnerstagabend. Danach soll die für den ursprünglich geplanten Standort in Leichlingen getroffene Kooperationsvereinbarung im Falle Burscheid nicht mehr aufrechterhalten werden.

Damit ist auch ist auch Walter Müller, Geschäftsführer des Golfclubs und Koordinator der Investoren, aus dem Rennen. "Ich habe in meinem Vertrag ein Konkurrenzverbot." Da aber die Investoren allesamt Mitglieder in Kürten sind und ihr Engagement vom Mitwirken Müllers abhängig gemacht hatten, ist das gesamte Projekt gestorben.

Ursprünglich war vorgesehen gewesen, den potenziellen Mitgliedern eines Burscheider Golfclubs schon vor Fertigstellung des Platzes Spielrecht in Kürten zu gewähren. "Damit wäre auch erkennbar gewesen, ob es genügend Interessenten für einen neuen Platz gibt", sagt Müller.

Das Modell hätte dann den Mitgliedern auf Dauer das wechselseitige Nutzen beider Anlagen ermöglicht. Ohne diese Kooperation wäre auf die Investoren jetzt bis zum Schluss "das volle Risiko" zugekommen, erklärt der Geschäftsführer. Dabei mache sich die Wirtschaftskrise auch im Golfsport bemerkbar. Ausschlaggebend seien auch der offenere Ausgang des Verfahrens und die längere Dauer bis zur Realisierung gewesen, die sich durch das vorherige Scheitern in Leichlingen ergeben habe.

Dabei räumte auch Müller ein, dass er nach dem jetzigen Stand in Burscheid "durchaus optimistisch" gewesen sei. Entsprechend sprach Bürgermeister Hans Dieter Kahrl auch davon, er sei "sehr enttäuscht". Kahrl war am Freitagmorgen von Müller über die Entscheidung des Clubs informiert worden.

"Ich halte auch den Optimismus aufrecht, dass es uns gelungen wäre, mit der Bezirksregierung einen Konsens zu finden", sagte der Bürgermeister. "Ich hätte den Golfplatz als Standortfaktor für Burscheid gerne realisiert." Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage glaube er aber nicht, dass sich nun ein anderer Investor für das Projekt finde. Wie im Fall Hudora sieht er auf städtischer Seite keine Fehler. Die Verwaltung habe getan, was möglich sei. "Es ist gut, wenn man sich selbst nichts vorzuwerfen braucht."

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