Inklusion gilt auch für die Freizeit

Der Verein „Die Kette“ will Behinderte und Vereine zusammenbringen.

Rhein.-Berg. Kreis. Es war ein erstes Treffen in Caféhaus-Atmosphäre. Knapp 70 Menschen mit und ohne Behinderung haben sich am Montagnachmittag im Spiegelsaal des Bergischen Löwen in Bergisch Gladbach getroffen. Vertreter von Behindertenbeiräten waren darunter, Inklusionsbeauftragte und Sprecher von Selbsthilfegruppen. Leitfrage des Treffens: Was bedeutet Inklusion im Bereich von Sport, Kultur, Freizeit und Erholung?

Gastgeber war ein ungewöhnliches Trio: der Verein „Die Kette“, der sich um psychisch kranke Menschen kümmert, der Sportverein Blau-Weiß Hand und der Rheinisch-Bergische Sängerbund. „Wir wollen nicht nur Parallelangebote machen, sondern nach Wegen suchen, wie die Vereine der Region zugänglich gemacht werden können für Menschen unterschiedlicher Behinderungen“, sagt die Burscheiderin Claudia Seydholdt, Vorstand der „Kette“.

Das Cafégespräch am Montag, für das auch zehn Teilnehmer aus Burscheid angemeldet waren, sollte erste Hinweise liefern, wo die Betroffenen selbst Bedarf sehen und was ihre Wünsche sind. Die Ergebnisse werden in einen Projektantrag an die Aktion Mensch fließen, von dem sich das Dreierbündnis 250 000 Euro und damit eine Finanzierung für drei Jahre verspricht. Erste 15 000 Euro für sechs Monate sind zur Projektvorbereitung bereits geflossen.

Wird der Antrag genehmigt, wofür Seydholdt gute Chancen sieht, würde über drei Großveranstaltungen im Nordkreis, Südkreis und in der Kreisstadt Bergisch Gladbach versucht, Betroffene und Vereine auf breiter Basis an einen Tisch zu bekommen. Wie müssen die Vereinsangebote gestaltet sein, um möglichst vielen Menschen die Teilhabe zu ermöglichen? Welche Unterstützung ist dafür nötig?

Eine denkbare Projektidee zur Stärkung des Inklusionsgedankens auch im Freizeitbereich wäre die Schaffung einer Internetplattform, auf der sich behinderte Menschen über für sie geeignete Angebote im Kreis informieren können — und diese sollen durch das Projekt ja deutlich umfangreicher werden.

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