Hoffnung auf grüne Dorfmitte noch nicht aufgegeben

Seit 15 Jahren entwickelt sich das Bauprojekt in Berringhausen Schritt für Schritt.

Burscheid. Wer innerlich schnell darauf drängt, dass Dinge fertig werden, den macht das Freio-Dorf in Berringhausen fertig. Wer Freude daran hat, wenn sich etwas allmählich entwickelt, wird bei gelegentlichen Besuchen immer wieder etwas Neues entdecken.

Einmal im Jahr am Tag der Architektur gewähren Architekt Garbor Schneider (51) und seine Mitstreiter der Träger- und Baufirma Googooplex Einblicke in die Entwicklung des Dorfes im Dorf. Seit 1998 sind hier schrittweise sieben Häuser mit Platz für elf Parteien entstanden. Neuster Baustein ist das sogenannte Mittelhaus, ein sehr transparent angelegter Turmbau, der die Brücke bilden soll zu einem zweiten Reihenendhaus, dessen Bau noch aussteht.

Zurzeit hat Schneider in dem innen noch nicht ausgebauten Turm sein Büro untergebracht; die Innengestaltung soll erst angegangen werden, wenn ein Käufer oder Mieter gefunden ist.

Denn Mieter gibt es inzwischen auch im Freio-Dorf. Schneider selbst hat nach Jahren das Musterhaus der Siedlung verlassen. Es gehört jetzt seinem Vater, dem international renommierten Architekten Erich Schneider-Wessling, und seiner Mutter. Die Eltern haben das Haus ihrerseits vermietet.

Schneider hat derweil das Freio-Dorf formal verlassen — um auf der anderen Straßenseite ein altes Fachwerkhaus zu kaufen, das nach dem Umbau auch sein Büro beherbergen soll und im Wechselspiel mit dem einstigen Musterhaus vis--vis vielleicht eines Tages so etwas wie ein glyzinienüberspanntes Eingangstor zum Dorf bilden könnte.

An Visionen mangelt es ohnehin nicht im Freio-Dorf. Gemeinsam mit anderen Dorfbewohnern war fast ein Jahr an Konzepten für eine noch unbebaute Wiese im Dorfkern gearbeitet worden, die als grüne Mitte erhalten werden sollte. Die Ideen reichten von einer gemeinschaftlichen Nutzung der Wiese bis zur Verlegung der Dorfstraße und der Verteilung von Teilparzellen auf die direkten Anlieger. Auch eine gemeinschaftliche Finanzierung war schon auf den Weg gebracht.

Doch die Planungen haben durch einen Immobilienverkauf einen Dämpfer erhalten. Schon macht die Sorge die Runde, aus der Wiese könnte doch ein Baugrundstück werden. Dabei war das Projekt für Schneider gerade der Anknüpfungspunkt, Freio-Dorf-Bewohner und die übrigen Anwohner von Berringhausen für eine gemeinsame Sache zu gewinnen. Sein Hoffnung: „Dass sich neue Türen öffnen, die das Vorhaben doch noch ins Fließen bringen.“

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