Hoch hinaus für den Löschzug I

Nach anderthalb Jahren Bauzeit kommt nun der neue Steigeturm bei der Feuerwehr zum Einsatz.

Burscheid. Das imposante Bauwerk strahlte bei seiner Einweihung am Freitagabend noch in jungfräulichem Weiß. Doch schon bald wird der neue Steigeturm der Burscheider Feuerwehr wohl einige Macken und Striemen bekommen.

Nach anderthalb Jahren Bauzeit und über 1500Arbeitsstunden in Eigenleistung ist das neue Wahrzeichen des Löschzugs I nun einsatzbereit. Ein in dieser Form weit und breit einmaliger, 12,70 Meter hoher Fachwerkbau ziert die Rückseite der Feuerwache in der Innenstadt.

Sein Vorgänger, der 1983 zusammen mit dem Gebäude errichtet wurde, geriet wegen des weichen Untergrunds nach und nach aus dem Lot. Mehrere Jahre konnten die Burscheider Wehrleute den schiefen Turm nicht nutzen und so musste ein neuer her.

Um die Notwendigkeit dieser Maßnahme wurde lange gestritten, bis sich die Angehörigen des Löschzugs dazu entschlossen, das Projekt in Eigenregie durchzuführen. Zunächst galt es, den alten Turm in Handarbeit abzutragen, um dann einen neuen aufzubauen.

Bereits im letzten August wurde Richtfest gefeiert, die weiteren Arbeiten zogen sich durch den ganzen Winter.

Vor allem das Innenleben, ein vollverzinktes Treppenhaus, hatte es in sich. Die Maßanfertigung musste nach dem ersten Zusammenbau zwecks Verzinkung komplett abgebaut und anschließend wieder errichtet werden.

Neben der Verkleidung der Seitenwände mit Holz und Sicherungs-Ösen für zusätzliche Seile unter dem Dach hat man auch einen Schwingungsdämpfer eingebaut.

Erst am Tag der Einweihung wurden Trittstufen installiert, die den Feuerwehrleuten beim Einstieg von außen mehr Sicherheit geben sollen.

Dass der Turm eminent wichtig für die Ausbildung der Wehrleute ist, zeigten einige Kameraden in einer Schau-Übung. Mit unterschiedlichen Leitern wurde das Hinaufklettern sowie das für den Laien waghalsig anmutende Herunterkommen per Seil demonstriert.

Und schon waren die ersten Macken in den Fensterbänken des Gebäudes zu erkennen. "Genau deshalb können wir so etwas an Wohnhäusern nicht üben", erklärte Löschzugführer Ulrich Hanke.

Zur Erstbesteigung des Fachwerkbaus gesellten sich neben den Kameraden der Feuerwehr auch Vertreter der Fraktionen und einige der wohlwollenden Sponsoren, die wie Maryo Fietz und Federal-Mogul-Geschäftsführer Karsten
Evers gleich eindrucksvoll demonstriert bekamen, dass das Geld gut angelegt ist.

Zu den 17 500 Euro, die aus dem Stadtsäckel bereitgestellt wurden, kamen auch Geld- und Sachspenden sowie Rabatte hinzu, sodass der Wert des Bauwerks laut Löschzugführer Ulrich Hanke auf rund 50 000 Euro beziffert wird. Als Dankeschön wurden die 14 Sponsoren auf einer Messingtafel verewigt.

Wehrleiter Achim Lütz versicherte den Gästen, dass das Geld "zu hundert Prozent gut angelegt ist, weil es zu hundert Prozent der Sicherheit der Bürger zugute kommt."

Löschzugführer Hanke, der die Übungen kommentierte, unterstrich, dass die Baumaßnahme nicht nur einen rein funktionalen Zweck erfüllte, sondern auch die Kameradschaft förderte.

"Von Jung bis Alt haben alle mitgemacht, das ist dem Zusammenhalt zugute gekommen."

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