Heinz-Peter Knoop stellt im Kunstmuseum aus

Zum ersten Mal zeigt der Burscheider seine Arbeiten in Gräfrath in einer Einzelausstellung. Sie heißt „Sunaden“.

Burscheid. Geduld ist ein Wesensmerkmal der Kunst von Heinz-Peter Knoop. Wie er seine Themen über ein oder mittlerweile längst mehrere Jahre entwickelt und ausarbeitet, so strahlen am Ende auch die Werke selbst etwas in sich Ruhendes aus. Geduld brauchte Knoop auch, ehe er nun im Alter von 68 Jahren erstmals eine Einzelausstellung im Kunstmuseum Solingen gestalten kann. In Aussicht gestellt war sie ihm schon zum 60.

Knoop ist selbst in Solingen geboren und über seinen Bildhauerlehrer Arthur Wasserloos rutschte er auch früh in die Gemeinschaft der Solinger Künstler hinein, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg neu organisiert hatte und in diesem Jahr ihr 70-jähriges Bestehen feiert. 1984 war Knoop erstmals an der jährlichen Gemeinschaftsausstellung beteiligt, die mittlerweile immer im 1996 als Museum Baden in Solingen-Gräfrath gegründeten Kunstmuseum stattfindet. In diesem Jahr klinkt er sich aus der Gesamtschau aus und präsentiert seine Werke parallel in einem eigenen Raum.

Geschaffen werden diese Werke nun schon seit gut elf Jahren in Burscheid, in seinem Atelier in Löh. Und wer die Arbeiten des Künstlers in dieser Zeit ein bisschen mitverfolgen konnte, der wurde Zeuge einer schrittweise immer ausgereizteren Abstraktion. Seine „Handzeichen“ 2008 waren noch genau das: ein Spiel mit den Ausdrucksmöglichkeiten unserer Hände. Als Knoop dann 2011 im Badehaus seine erste große Einzelausstellung in der neuen Wahlheimat eröffnete, war in seinen „Saatlingen“ der Zauber des Anfangs schon deutlich abstrahierter angelegt.

Jetzt, im Kunstmuseum Solingen, sind seine vielfältigen Arbeiten unter dem Titel „Sunaden“ zusammengefasst. Schon das Wort ist nur noch ein Konstrukt: aus dem Wort „Subjekt“ und dem philosophisch geprägten Begriff „Monade“, den Gottfried Wilhelm Leibniz (1646—1716) in eine große Theorie über diese „metaphysischen Atome“ oder „beseelten Punkte“ eingebunden hat.

Für Knoop ist damit ein Endpunkt erreicht: Mehr Abstraktion geht nicht, stärker kann man Formsprache nicht reduzieren. Er selbst ist damit für sein Empfinden beim Kern des Lebens angekommen und seinem Anliegen, „den Wert des Einzelnen zu entdecken und zu akzeptieren“, dem Gegenüber Raum zu geben. „Was will man alleine? Man braucht ein Gegenüber.“

Wie immer hat sich der Künstler dabei vielfältiger Ausdrucksformen bedient: Skizzen sind entstanden, Holz- und Steinarbeiten, aufgesetzt auf Metallstäbe, dazu Schieferreliefs, Drucke und grafische Arbeiten, „und erstmals habe ich auch den Pinsel geschwungen“. Daneben stehen wieder seine „Worträume“, mit denen er sich sprachlich den Werken und seinen Intentionen annähert.

Rund hundert Werke wird Knoop in Solingen präsentieren, dazu eine große Installation. Auf Wunsch des Museums ist auch ein Katalog entstanden. Kommende Woche Samstag wird Eröffnung gefeiert.

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