Naherholungsgebiet in Leichlingen und Leverkusen Haus Diepental wird verkauft

Leichlingen. · Die Erbengemeinschaft Halbach hat einen Käufer für das leerstehende Restaurant-Gebäude gefunden. Während der Verkauf noch abgewickelt wird, läuft der Kiosk-Betrieb weiter. Das Naherholungsgebiet ist frei zugänglich.

 Gordan Vilotic begrüßt die Gäste an seinem Kiosk in Diepental.

Gordan Vilotic begrüßt die Gäste an seinem Kiosk in Diepental.

Foto: Siewert, Doro H503799

Diepental, das sich an den Stadtgrenzen von Burscheid, Leverkusen und Leichlingen erstreckt, ist auch in diesen Tagen ein beliebtes Ausflugsziel. Rund um den vorderen und den hinteren Stausee sind Spaziergänger mit oder ohne Hunde unterwegs. Radfahrer, Jogger und Naturliebhaber nutzen die Wanderwege. Am Ufer, wo einst Ruder- und Tretboote ausgeliehen werden konnten, sitzen Ausflügler und trinken Kaffee.

Die Idylle hat morbiden Charme, denn das große Restaurantgebäude steht seit Monaten leer. Der letzte Pächter der Bauernstube ist noch im vergangenen Jahr ausgezogen. Ein Schild weist auf die neue Räumlichkeiten in Bergisch-Neukirchen hin. Einzig Gordan Vilotic hält die Stellung. Der „Hausmeister“ im Tal hat den Kiosk übernommen und mit einem breiten Angebot an Speisen ausgebaut. Anfang Mai wird er auch das Waldquell-Freibad wieder öffnen und während der Campingplatz noch immer ganzjährig gut besucht ist, blicken die alteingesessenen ernüchtert auf die Wasserfläche. Nur noch ein kleiner Teil des Sees ist mit Wasser bedeckt. Im hinteren Bereich des Gewässers sind Bäume gewachsen.

„Das Land, auf dem der See liegt, ist nahezu wertlos“, sagt Sascha Halbach, der für die Erbengemeinschaft spricht. Der Wupperverband darf den See inzwischen nutzen und hat einen umfangreichen Plan zur Renaturierung vorgelegt. Über EU-Fördermittel werden 80 Prozent der Kosten gedeckt. Die umliegenden Städte geben ebenfalls Geld dazu.

Die Pläne des Wupperverbandes sehen vor, die Talsperre als solche zurückzubauen. Der Murbach soll dann weitgehend ungehindert wieder durchs Tal fließen. Zwei kleinere Seen sollen aber erhalten bleiben. Als Grund dafür nennt der Wupperverband in seinen Plänen den Hochwasserschutz.

Damit endet dann die Geschichte der - nach dem Wissen von Sascha Halbach - einzigen verbliebenen privaten Talsperre in ganz Europa. Der See war vor mehr als 100 Jahren angelegt worden, um die Stromversorgung im Bergischen Land aufzubauen. Das Kraftwerk speiste einst das nähere Umland, unter anderem die Möbelfabrik Kockenberg in Pattscheid.

Das Restaurantgebäude, in dem die Familie Halbach bis 2010 selbst das Restaurant betrieben hat, wird nun von den Erben verkauft. Der hintere Stausee, der ein Kraftwerk speist, gehört einem anderen Teil der Familie Halbach und wird nicht verkauft. Auch die Ferienhäuser auf der Leichlinger Seite des Tals werden nicht verkauft.

Als Käufer wurde bereits öffentlich Winfried Leßmann, Radiologe mit Praxis in Opladen genannt. Dies bestätigt nun auch der Verkäufer. Die Modalitäten seien noch nicht abgewickelt.

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