Burscheid. Grausig war es zum Teil, was die Burscheider Oberligahandballer am Samstagnachmittag dem Publikum in der Schulberghalle zumuteten. Vor allem in den ersten 30 Minuten gab die Mannschaft von Guido Hugo bei der 24:27 (5:12)-Niederlage gegen die HSG Düsseldorf II das Bild eines Absteigers ab und schaufelte mit dieser Leistung ihrem Trainer das eigene Grab, denn der musste im Anschluss an die Partie seinen Hut nehmen. "Wir hoffen, dass wir mit einem Trainerwechsel vielleicht das Quäntchen aus der Mannschaft heraus kitzeln können, das in dieser Saison sooft zu einem Sieg gefehlt hat", begründete der Vorsitzende der BTG-Handballabteilung Rainer Fehl die Trainerentlassung.

Technische Fehler und unsinnige Würfe bescherten die Niederlage

Sieben Jahre hatte Hugo die Oberliga-Mannschaft betreut und immer hundert Prozent gegeben, wie der Vorstand betonte. Doch in dieser Saison reichte das nicht. Nur acht Punkte hat das Team bisher geholt. Im Heimspiel gegen die HSG sollte nun die ersten Punkte in der Rückrunde eingefahren und eine Aufholjagd in der Tabelle eingeläutet werden. Doch was die Burscheider nach zwei schnellen Toren von Tim Menzlaff und einem zwischenzeitlichen 2:2 (4.) zeigten, ließ zumindest den Burscheider Anhängern einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Konzeptlos rannten die BTG-Spieler gegen die 6:0-Abwehr der Gäste an, nahmen sich die unsinnigsten Würfe und leisteten sich haarsträubende technische Fehler. Düsseldorf ging auf 4:2 (5.) weg. Dass dieses Resultat satte zehn Minuten Bestand hatte, war allein Torhüter Max Hamers zu verdanken. Er erhielt sein Team mit 14 Paraden, darunter alleine fünf gehaltene Tempogegenstöße, in den ersten 30 Minuten am Leben. Doch alleine auf weiter Flur war auch Hamers überfordert. Die HSG ging über 7:2 (20.) auf 11:3 (27.) davon. Auch nach dem Seitenwechsel ging das Debakel zunächst weiter. Düsseldorf erzielte das 15:6 (34.), ehe die Maßnahme einer offenen Deckungsvariante mit einer Manndeckung gegen Phillip Pöter Wirkung zeigte. Die Gäste verloren den Faden und im BTG-Angriff überragte Tim Menzlaff. Über 9:15 (36.) verkürzten die Schulberger auf 15:18 (44.) und hatten in Überzahl die Chance, die Wende herbei zu führen. Doch Alex Radonjic scheiterte mit einem freien Wurf am Pfosten. Wieder legte die Bundesligareserve auf 23:16 (52.) vor, aber zumindest kämpferisch konnte man der BTG nichts vorwerfen. Tim Menzlaff verkürzte auf 23:25 (58.), die erfahrenen Gäste brachten jedoch den Vorsprung clever über die Zeit. "Die erste Halbzeit war eine einzige Katastrophe. Die Vorstellung nach der Pause, sowie die Einzelleistungen von Hamers und Menzlaff machen jedoch Mut", waren die letzten Trainerworte die Trainer Guido Hugo der Mannschaft mit auf den Weg gab.

BTG: Hamers, Geske (n.e.); Menzlaff (13/2), Preissegger (4), Radonjic (4), J. Sommer, Röll, C. Schwamberger (je 1), Grasekamp, vom Hoff, Galler, Zimmermann, Heimann.