Grünscheider Hof bleibt vorerst in Familienbesitz

Nach dem Ausstieg von Helga Höpken hat Vater Horst den Betrieb wieder alleine übernommen.

Burscheid. Ein kurzer Hinweis auf der Internetseite des Grünscheider Hofs macht deutlich, dass der vor zwei Monaten angekündigte Verkauf nicht erfolgt ist. "Zum 1. November 2009 änderten sich die Bewirtschaftungsverhältnisse auf dem Grünscheider Hof. Die bis dato bestehende Gesellschaft wurde aufgelöst, neuer Ansprechpartner ist der Eigentümer Horst Höpken."

Helga Höpken hat sich nach einem Zerwürfnis mit ihrem Vater Horst inzwischen ganz aus der gemeinsamen GbR zurückgezogen und den Beruf gewechselt. Horst Höpken erklärte nun, dass er den Hof vorerst selbst weiterbewirtschaften will.

Das Vieh, zuletzt etwa 130 Kühe und weitere Jungtiere, ist aber inzwischen verkauft, die Käserei geschlossen, allein die Metzgerei auf dem Hofgelände hat noch geöffnet. "Für die Käserei suche ich derzeit noch einen Nachfolger", sagt Höpken. Im Frühjahr soll es auch in Grünscheid wieder Vieh geben, das aus seiner eigenen Aufzucht in Mecklenburg-Vorpommern stammt.

1991 war Höpken mit seiner Frau in den Ortsteil Gülze der Gemeinde Teldau (Landkreis Ludwigslust) in Mecklenburg-Vorpommern gezogen. Dort gibt es großen landwirtschaftlichen Besitz, der auf zwei Betriebe aufgeteilt ist: In einem ist Höpken selbst Eigentümer, im anderen seine Frau Hilde und Sohn Hermann. "Wir haben 1100 Hektar Land und kaufen bald noch 1000 Hektar dazu", sagt Höpken. Dass es, wie von seiner Tochter erklärt, dort wirtschaftliche Probleme gebe, streitet er ab.

In Grünscheid will Höpken jetzt auch phasenweise selbst wieder vor Ort sein. Während seiner Abwesenheit werde seine andere Tochter Heike Höpken-Kresse auf dem Hof nach dem Rechten sehen. Im Vergleich zum ostdeutschen Betrieb fällt der seit 1953 im Familienbesitz befindliche Grünscheider Hof klein aus: Er umfasst gerade mal rund 100 Hektar.

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