Geschäftsführung entschuldigt sich für harte Reaktion

Federal-Mogul: Die dritte Verhandlungsrunde soll „konstruktiv“ gewesen sein, aber die IG Metall erhöht den Druck.

Burscheid. Glaubt man den Aussagen der Beteiligten, dann verlief die dritte Verhandlungsrunde über Sozialplan und Interessenausgleich bei Federal-Mogul (FM) am Donnerstag trotz der Eskalation im Zusammenhang mit der abgesagten Kundgebung in guter Atmosphäre. "Konstruktiv", sagt der IG-Metall-Bevollmächtigte Witich Roßmann; "konstruktiv", sagt auch FM-Sprecher Bruno Seifert. Über Inhalte wird aber weiter geschwiegen.

Die Geschäftsführung hat sich inzwischen bei der Belegschaft per Aushang für die harte Reaktion auf die geplante Demonstration entschuldigt. Nachdem der Betriebsrat rechtswidrig zu einer außerordentlichen Belegschaftsversammlung auf dem Markt aufgerufen hatte, hatte die Unternehmensführung den Arbeitern mit Konsequenzen im Falle einer Teilnahme gedroht. Daraufhin war die Kundgebung abgesagt worden.

Für kommenden Donnerstag, so Roßmann, ist nun eine weitere Betriebsversammlung geplant, auf der Betriebsrat und Geschäftsführung die Belegschaft über ihre Lösungsvorstellungen und den Stand der Verhandlungen informieren wollen.

Derweil hat die IG Metall für Federal-Mogul Burscheid eine eigene Tarifkommisson gebildet, die inzwischen auch das erste Mal getagt und Forderungen formuliert hat. Wie FM-Sprecher Seifert gestern Nachmittag bestätigte, sind diese Forderungen inzwischen auch bei der Burscheider Geschäftsführung eingetroffen.

Über die Tarifkommission kann die Gewerkschaft unabhängig von den Gesprächen zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung einen Sozialtarifplan verlangen und hat rechtlich im Zuge der Verhandlungen auch die Möglichkeit zum Streik. "Aber solange Verhandlungen laufen, besteht keine Notwendigkeit, über Streiks zu diskutieren", sagt Roßmann.

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