Gesamtschule nimmt 110 neue Schüler auf

Damit kommt auch im dritten Jahrgang kein fünfter Zug dazu. Nur drei künftige Fünftklässler kommen nicht aus Burscheid.

Gesamtschule nimmt 110 neue Schüler auf
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Die evangelische Johannes-Löh-Gesamtschule bleibt auch im dritten Jahrgang vierzügig. Laut Rektorin Angelika Büscher sind für das Schuljahr 2016/2017 nach Ablauf der Anmeldefrist am vergangenen Samstag insgesamt 110 Schüler aufgenommen worden, 107 davon aus Burscheid, dazu drei auswärtige Geschwisterkinder. Acht Anmeldungen, vor allem aus Wermelskirchen, konnten nicht berücksichtigt werden.

„Das war in diesem Jahr eine spannende Frage, wie hoch die Anmeldezahlen sein würden“, blickt Bücher zurück. Denn mit 184 Burscheider Viertklässlern in den drei Grundschulen liegt die Zahl der voraussichtlichen Abgänger in diesem Jahr besonders hoch. Wäre der Andrang aus Burscheid noch größer ausgefallen, hätte die Einrichtung eines fünften Zuges auf der Tagesordnung stehen können.

Aber mit vier Eingangsklassen können alle Burscheider Anmeldungen berücksichtigt werden, was nach wie vor Priorität bei der Gesamtschule hat. Voraussichtlich 77 Kinder aus Burscheid werden Schulen im Umland besuchen, vornehmlich Gymnasien.

Dabei nimmt laut Büscher die Zahl der Schüler zu, die auch mit Gymnasialempfehlung auf die Gesamtschule wechseln. Kinder mit Hauptschulempfehlung haben kaum eine Alternative zur Johannes-Löh-Schule, weil es vor Ort keine Hauptschule mehr gibt. Angehenden Realschülern stünde noch die Schule in Odenthal als Möglichkeit zur Verfügung. Die meisten Alternativen bestehen bei Gymnasien: Alle Nachbarstädte (Odenthal, Wermelskirchen, Leichlingen und gleich mehrfach Leverkusen) können diese Schulform anbieten.

Dabei könnte manche Kalkulation von Eltern am Ende nicht aufgehen. „Wir haben in allen Gesamtschul- und Realschuljahrgängen bis auf Klasse 10 Wartelisten von Kindern, die zu uns wechseln wollen“, sagt Büscher. Bei den Realschulklassen kann das noch leichter klappen, wenn Schüler die Klasse wiederholen müssen. Und zu Realschulzeiten war auch nach der Erprobungsstufe noch einiges möglich, weil die Realschule einerseits leistungsschwächere Kinder an die Hauptschule abgab und dafür neue Kinder von den Gymnasien aufnehmen konnte.

Aber die Gesamtschule sieht bis zur neunten Klasse in der Regel kein „Sitzenbleiben“ mehr vor. Bis auf Veränderungen durch Umzüge sind die Klassen also erst einmal komplett. Eltern, die ihre Kinder mit dem Hintergedanken bei Gymnasien angemeldet haben, im Zweifelsfall sei ein Wechsel zur Gesamtschule nach der Erprobungsstufe (Klasse 5 und 6) immer noch möglich, dürften daher Schwierigkeiten haben, diese Überlegung auch in die Tat umzusetzen. „In der Gesamtschule ist da weniger Bewegung als in der Realschule“, sagt Büscher.

Wie die 110 Schüler auf die vier Klassen verteilt werden, ist noch nicht entschieden. Im vergangenen Jahr waren zwei Inklusionsklassen mit geringerer Schülerzahl eingerichtet worden. „In diesem Jahr haben wir nicht so viele Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf, aber einige, die ihn schon mal hatten“, erklärt die Rektorin. Daher beginnen jetzt Hospitationen in den Grundschulen, um sich ein genaueres Bild von den Schülern zu machen und auf dieser Basis dann über ihre Verteilung entscheiden zu können.

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