Gastgeberin für 20 Pferde

Der Spiegelhof gehörte bereits im 13. Jahrhundert zur Abtei Altenberg.

Burscheid. Zu einer der Jurystationen bei der Bewerbung für „Unser Dorf hat Zukunft“ gehörte auch der Spiegelhof. Ein Grund, mal nachzuschauen, ob er denn wirklich Zukunft hat. Vorgestellt hat ihn die Pferdewirtin Cristina Schneider-Gausch, die den Hof seit 2005 betreibt.

Sie hat viel Arbeit in den Hof gesteckt und daraus eine Pferdepensionsanlage gemacht, auf der die Pferde artgerecht leben. „Die Kapazität liegt bei etwa 20 Pensionspferden“, erklärt Schneider-Gausch.

Ihr Tag beginnt um 6.30 Uhr und endet um 22.30 Uhr, In dieser Zeit füttert sie die Pferde, bringt sie auf die Koppel, falls sie da nicht sowieso schon die ganze Nacht standen, macht Instandhaltungsarbeiten, fährt gegebenenfalls Heu ein und gibt Reitunterricht. „Das Heu für die Tiere produziere ich selbst auf dem 20 Hektar großen Land. Das macht den Hof unabhängig von Preisumstellungen oder Knappheit“, erklärt sie.

Die Pferdewirtin bewirtschaftet den gesamten Hof alleine. Nur morgens helfen ihr zwei Mini-Jobber. „Da muss man natürlich schon Spaß dran haben. Ich habe selbst zwei Pferde und ein Pony.“

Dürscheider Einwohner sind auf sie zugekommen und haben gefragt, ob sie sich an der Bewerbung beteiligen würde. „Für so ein kleines Dorf ist der Hof ein großer Bereich“, sagt Schneider-Gausch. Zukunft habe die Pferdepensionsanlage vor allem, weil sie Bedürfnisse der Zukunft abdecke. „Die Besitzer der Pferde arbeiten tagsüber und kommen abends. Die Autobahnanbindung hier ist sehr gut und wenn sie ausreiten, sind sie direkt in der Natur.“

Beschaulich liegt die Anlage am Ende des Kapellenwegs. Eine große, mehr als 200 Jahre alte Linde steht davor. Sie ist ein Naturdenkmal und passt zum Spiegelhof, denn beide verbindet eine lange Geschichte.

Urkunden zufolge gibt es den Spiegelhof bereits seit dem 13. Jahrhundert. Er gehörte wohl zu den Besitztümern des Altenberger Klosters.

Dann belegt erst wieder eine Anzeige aus dem Jahre 1894 im Bergischen Volksboten seine Existenz. Diese hält fest, dass die Familie Richartz-Bertrams das Ackergut Spiegelhof am 15. Juni ersteigert hat. Seit dem hat sich viel getan. Ein Ackergut ist die Anlage schon lange nicht mehr.

Der Hof blieb in der Hand der Familie Richartz. Nach dem Tod von Else Richartz, nach ihrer Heirat Luchtenberg, ging der Besitz an die Rheinische Gesellschaft für Innere Mission. Von 1956 bis 2005 widmete sich Franz-Friedrich Schubert hier der Pferdezucht der Rasse Trakehner.

www.spiegelhof.info

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