Gähnende Leere im Freibad

Wegen des wechselhaften Wetters bleiben in den Freibädern der Region die Besucher aus.

Rhein.-Berg. Kreis. Eines steht jetzt schon fest: Der diesjährige Sommer ist mehr als bescheiden. Ein bisschen Sonne, ein bisschen Hitze, und ganz viel Regen. Was dem normalen Arbeitnehmer jedoch nur einige Flüche und Verwünschungen des Wettergottes abringt, hat für Mitarbeiter und Betreiber der Freibäder im Kreis durchaus ernste Aspekte. Denn ihnen bleiben die Gäste aus. Ausgerechnet jetzt in den Sommerferien, wo in sonnenreichen Jahren Massen von Schülern mit ihren Eltern die Beckenränder und Liegewiesen bevölkerten.

"Bisher waren die Besucherzahlen absolut nicht zufriedenstellen", sagt etwa Uli Schwick, Schwimmmeister im Freibad in Dabringhausen. Hauptgrund für das Ausbleiben der Gäste sei das unbeständige Wetter der letzten Wochen gewesen, so Schwick.

Daneben gebe es aber noch andere Faktoren: "Die Zahl der übrigen Freizeitangebote ist so groß, dass die Menschen genau überlegen, wo sie ihren Tag verbringen. Vor allem aber merkt man deutlich, dass die Leute durch die Wirtschaftskrise weniger Geld in der Tasche haben und darum zu Hause bleiben."

Die Hoffnung auf einen Besucheranstieg noch in diesem Sommer will Schwick trotzdem nicht aufgeben: "Beim zweiten schönen Tag in Folge wird es voller, dann kommen die Besucher. Aber wenn ich auf den Wetterbericht der nächsten Tage schaue, habe ich so meine Zweifel."

Ähnlich zurückhaltend gibt sich auch Markus Groß, Bademeister im Freibad in Dhünn. "Wir freuen uns über jeden Besucher, aber es könnte schon besser sein", beklagt auch er einen deutlichen Rückgang der Zahlen im Vergleich zum Vorjahr. Er macht dafür vor allem das Wetter verantwortlich: "Wenn es windig, kühler und bewölkt wird, bleiben viele Menschen halt lieber zu Hause." Einen weiteren Grund für das Fernbleiben der Gäste sieht er in der steigenden Popularität der Badeseen.

Keinen Grund zum Klagen hat hingegen Siegried Thielsch, der Geschäftsführer der Burscheider Stadtwerke, die das Burscheider Bad betreiben. "Schlechteres Wetter spielt für uns keine große Rolle. Unsere Besucherzahlen sind auf dem Niveau des Vorjahres", sagt Thielsch. Allein für den Monat Juli erwartet er 30 000 Besucher.

"Bis zu 80 Prozent unserer Gäste sind über 50 Jahre alt und kommen das ganze Jahr zu uns", erklärt Thielsch die geringe Fluktuation. Für die Freibäder sieht er ein generelles Problem: "Das Bergische Land ist kein gutes Pflaster für Freibäder, weil es bei uns wesentlich mehr Niederschlag gibt als etwa in der Kölner Bucht."

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