Für Nachtschwärmer: Die billige Alternative zum Taxi

Konzept: Ab 20. Juni fahren in Rhein-Berg zehn Nachtbuslinien, die Partygänger aus Köln und Leverkusen nach Hause bringen.

Rhein.-Berg. Kreis. Nachtschwärmer aufgepasst: Endlich ist es so weit. Wer gern in Köln feiern geht, braucht künftig keine Sorge zu haben, nicht mehr nach Hause zu kommen. Zum bevorstehenden Fahrplanwechsel am 20.Juni werden die neu geschaffenen Nachtlinien an den Start gehen.

Ein "Elternentlastungsprogramm" nannte Landrat Rolf Menzel das Konzept gestern bei der offiziellen Vorstellung scherzhaft. Schließlich würde Eltern so manche Zusatzfahrt für ihre Sprößlinge erspart. "Auf jeden Fall schließt es eine Lücke", so der Landrat. "Denn nicht jeder hat ein Auto und nicht jeder sollte um diese Uhrzeit noch fahren."

Zehn Nachtlinien, verteilt über das gesamte Kreisgebiet von Kürten bis Bergisch Gladbach und von Wermelskirchen bis Overath, bringen die Nachtschwärmer von den Großstädten Köln und Leverkusen wieder nach Hause. Thomas Merten, in der Kreisverwaltung zuständig für den ÖPNV erklärt die Grundlagen: "Wichtig war, dass alle Kommunen erschlossen werden und dass die Anschlussmöglichkeiten zum Schienenverkehr einbezogen werden."

Was ebendiese Anschlüsse angeht, hat es Burscheid am besten getroffen. Die Stadt ist mit einer Linie an den Bahnhof Opladen angeschlossen und liegt zudem auf der Linie, die Köln und Wermelskirchen direkt verbindet. Diese Linie - im März noch als N50 geplant - heißt künftig N26 und führt ab Mülheim über die Autobahnen 3 und 1.

Erfahrungen sammeln konnten die Planer mit den Nachtlinien, die es für Kürten und Leichlingen schon gab und die jetzt noch einmal mit überarbeitet wurden. "Dort haben wir pro Fahrt eine Auslastung mit bis zu 50 Personen, was schon sehr ordentlich ist", heißt es bei der Kraftverkehr Wupper-Sieg AG (Wupsi).

Dank dieser Erfahrungswerte und aktueller Kundenwünsche erübrigte sich die Frage, auf den Nachtlinien eventuell erst einmal kleine Busse einzusetzen. Für die Nachtbusse gelten im übrigen die gleichen Tarife wie auch im Tagesverkehr. Monatskarten sind ebenso gültig.

Zunächst fährt der Nachtbus zwei Jahre zur Probe. Je nach Aufkommen kann es sein, dass Linien wieder gestrichen werden, "aber definitiv erst nach der Probezeit", sagt Menzel. Die Nachtbusse kosten den Kreis in den zwei Jahren rund 265 000 Euro.

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