Fast 40 Hunde und Katzen aus drangvoller Enge befreit

Kreisveterinäramt hatte Durchsuchung des kleinen Hauses in der Innenstadt erwirkt. Die Tiere sind jetzt auf umliegende Heime verteilt.

Burscheid. Ein massiver Fall von Tierquälerei hat in dieser Woche das Kreisveterinäramt auf den Plan gerufen. Mit einem Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts wurden aus einem nach Kreisangaben kleinen Haus in der Burscheider Innenstadt fast 40 Hunde und Katzen befreit. Die Tiere sind inzwischen auf umliegende Tierheime verteilt worden.

Nach Angaben einer Kreissprecherin war der Fall schon länger bekannt. Man habe aber zunächst keine Möglichkeit des Eingreifens gehabt, weil die Burscheider Halterin jede Zusammenarbeit verweigert und niemanden in ihr Haus gelassen habe.

In dieser Woche sei es dann zu dem entscheidenden Hinweis gekommen, der den Antrag auf Durchsuchung ermöglicht habe. Um welche Art von Hinweis es ging, sagte die Sprecherin nicht. Der Durchsuchungsbeschluss wurde am Mittwoch erwirkt, am Donnerstag standen die Mitarbeiter des Veterinäramts dann vor der Burscheider Haustür.

Nachdem sie sich Eintritt verschafft hatten, stießen sie auf 21 Schäferhunde, zwei Corgi-Hunde und 16 Katzen, die unter offenbar katastrophalen Bedingungen gehalten wurden. Sie wurden noch im Laufe des Donnerstags auf Tierheime in Wermelskirchen, Kürten, Wipperfürth und Köln-Dellbrück verteilt. Außerdem bot eine Schäferhundeliebhaberin ihre Hilfe bei der Unterbringung an. Allein das Tierheim Kürten hat nach Angaben der Geschäftsführerin Heidi Ruge acht Schäferhunde und zwei Corgis aufgenommen. „Wir lassen sie jetzt erst mal drei Tage in Ruhe, damit sie sich hier zurechtfinden.“

Die befreiten Tiere werden jetzt auf ihren Gesundheitszustand hin untersucht und gegebenenfalls behandelt. Nach Aussage des Kreises wird gegen die Halterin wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz voraussichtlich Strafantrag gestellt. Amtstierarzt Thomas Mönig bedankte sich für die Unterstützung der Tierschutzvereine: „Es ist nicht selbstverständlich, so kurzfristig und unbürokratisch zu helfen.“

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