Evangelische Gemeinde: Bücherei hofft auf Nachwuchskräfte

Die Einrichtung will durch jüngere Mitarbeiter auch Literaturtrends auf die Spur kommen.

Burscheid. Das Team der Evangelischen öffentlichen Bücherei sucht jüngeren Nachwuchs. "Wir sind jetzt bis auf eine Ausnahme alle über 50 Jahre alt", erklärt Edeltraut Lunau. Zudem habe die frühere Leiterin der Bücherei, Renate Schott, mit 70 Jahren aufgehört und es fehle eine Kraft.

Frischen Wind und mehr Anregungen versprechen sich Edeltraut Lunau (60) und ihre Kollegin Margit Tiemann (55) in der kleinen Bücherei direkt neben der Kirche am Markt von der neuen Unterstützung.

Zwar hielten sich die ehrenamtlichen Mitarbeiter durch Befragungen von Lesern auf dem Laufenden, was an Literatur "angesagt" sei, doch soll es nicht bei sporadischen Treffern bleiben. Die Auswahl soll systematisiert werden, um künftig Trendbücher wie "Biss zum Morgengrauen" von Stephenie Meyer und "Gemmas Visionen" von Libba Bray ungefragt anbieten zu können.

Dass sich bislang unter anderem auf Hilferufe im Gemeindebrief niemand gemeldet habe, liege nach Lunaus Einschätzung am mittlerweile oft fehlenden Bewusstsein für den Dienst am Mitmenschen. "Es ist das Problem der Ehrenamtlichkeit", meint sie.

Dabei könne sich eine neue Kraft umsonst durch mehrere Lehrgänge für die Büchereiarbeit weiterbilden. "Das zahlt die Gemeinde." Am Ende stehe eine Ausbildung zur Büchereiassistentin im kirchlichen Dienst. Bei den Seminaren "nimmt man immer etwas mit".

Außerdem gibt es noch die Begegnung mit den jüngsten Lesern. "Das ist ein besonderes Anliegen von uns, dass wir für die jüngeren Kinder da sind", erläutert Margit Tiemann. Einmal im Monat kommt eine Gruppe des Kindergartens Schützeneich, um sich vorlesen zu lassen. "Das ist Entspannung und Vergnügen", sagt Leiterin Lunau.

Das Interesse eines oder mehrerer neuer Helfer könne aber auch in eine andere Richtung gehen. "Wir suchen auch jemanden, der sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert." 4700 Medien (Bücher und CDs) gibt es in der Evangelischen Bücherei zum Ausleihen. Keine Filme und CD-Roms sind darunter. Lunau: "Das können wir hier nicht leisten."

Zwei Drittel der Bücher sind Kinderliteratur, für Erwachsene gibt es keine Sachbücher, sondern Romane, Krimis und Biografien. 5000Ausleihen wurden im vergangenen Jahr verbucht. Registriert wird das noch handschriftlich auf der Karteikarte mit der entsprechenden Nummer des Buchs.

Das Ausleihen ist umsonst. Wer den Schmöker nach drei Wochen noch nicht gelesen hat, darf weitere drei Wochen verlängern.

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