Burscheid : Essen im Müll: Caterer kämpft gegen Verschwendung
An der Gesamtschule wird jetzt gemessen, wie viel Essen im Müll landet. Die Zahlen sind erschreckend und sollen die Schüler sensibilisieren.
Burscheid. In Deutschland werden jährlich elf Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Jede Tonne kostet ungefähr 2000 Euro. Dabei könnten etwa 50 Prozent dieser Abfälle vermieden werden. Zu diesem Zahlen kommt die Organisation United Against Waste, die sich gegen die Verschwendung von Lebensmitteln einsetzt.
Mitglied dieser Organisation ist auch der Betrieb des Burscheider Caterers und Schulverpflegers Uwe Nickut. Die Tage der Schulverpflegung, die in der vergangenen Woche unter dem Motto „Nix kommt weg! — Nachhaltige Schulverpflegung unter der Lupe“ stattfanden, nimmt der Burscheider zum Anlass, um auch hier in der Region auf das problematische Thema aufmerksam zu machen. Der Außer-Haus-Sektor, zu dem neben Krankenhäusern, Altenheimen auch die Schulverpfleger gehören, ist mit einem Anteil von 17 Prozent, umgerechnet also 1,9 Millionen Tonnen, für weggeworfene Lebensmittel verantwortlich. Die Hauptgründe sind eine Überproduktion in den Kantinen und Essensreste, die auf den Tellern verbleiben.
In der Johannes-Löh-Gesamtschule in Burscheid, deren Mensa Nickut als Schulverpfleger bewirtschaftet, kommt jetzt ein Abfall-Analyse-Tool zum Einsatz. Dabei wurden in der vergangenen Woche die Abfälle der Mensa aus Überproduktion und Speiseresten in transparenten Behältern mit einer angebrachten Skala gesammelt. So ist von außen sichtbar, was und wie viel in dem Behälter steckt. „Damit wollen wir erst mal eine Sensibilisierung erreichen“, erklärt Sarah Berger, die bei Nickut als Ernährungswissenschaftlerin für das Projekt zuständig ist. Und so komme es nicht nur zu Reaktionen wie „Iiiiii, das sieht ja ekelig aus“, sondern auch zu Zahlen, die die Schüler wachrütteln sollen: Bis zu zehn Kilogramm schwer sind die Reste pro Tag im Schnitt. Sarah Berger: „Ziel ist es erst mal, diese Daten zu sammeln.“ Und — bei erfolgreicher Sensibilisierung — später zu reduzieren. Denn auch die Lehrer sollen mit den Schülern über das Problem sprechen. „Das ist immer wieder ein Thema im Unterricht“, sagt Gesamtschulrektorin Angelika Büscher.