Erzbistum Erzbistum mit 31 Millionen Euro Überschuss

Köln · Das Erzbistum Köln hat 2019 ein gutes Jahresergebnis erzielt und das hohe Niveau seiner Leistungen gehalten. So flossen rund 300 Millionen Euro als Zuschüsse in die regionale und zielgruppenbezogene Seelsorge.

 Das Erzbistum Köln befürchtet für 2020 hohe finanzielle Einbußen durch die Coronakrise.

Das Erzbistum Köln befürchtet für 2020 hohe finanzielle Einbußen durch die Coronakrise.

Foto: dpa/Oliver Berg

Kindertagesstätten wurden mit 46,5 Millionen Euro unterstützt, für die Caritas wurden 57,9 Millionen Euro bereitgestellt. Die gesamten Aufwendungen wuchsen um 1,7 Prozent auf rund 893 Millionen Euro. Weil auch die Erträge aus der Kirchensteuer um zwei Prozent stiegen, verblieb ein Jahresüberschuss von rund 31 Millionen Euro. „Dieses positive Ergebnis ermöglicht es, Vorsorge zu treffen“, heißt es vom Erzbistum.

„Damit wir unseren Aufgaben auch künftig gerecht werden können, ist es notwendig, unser vielfältiges Engagement zu überprüfen und gegebenenfalls neu zu justieren“, sagt Generalvikar Markus Hofmann. „Dies erscheint umso notwendiger, da die Mitgliederzahl der katholischen Kirche weiter zurückgeht.“

Die Coronakrise wird bereits im laufenden Jahr zu erheblichen Einbußen für das Erzbistum führen. „Niemand weiß, wie sich die Pandemie weiter entwickeln wird. Im schlimmsten Fall müssen wir mit Ertragseinbußen von 50 Millionen Euro rechnen“, sagt Finanzdirektor Gordon Sobbeck. „Damit trifft uns der seit langem absehbare Ertragsrückgang bereits früher als erwartet. In den vergangenen Jahren hatte die gute Konjunkturentwicklung die Effekte der gegenläufigen Mitgliederentwicklung überdeckt. Noch können wir die Einbußen aus Rücklagen auffangen, aber wir müssen jetzt die Weichen stellen, um langfristig handlungsfähig zu bleiben.“

Hierfür entwickelt das Erzbistum Köln einen langfristigen wirtschaftlichen Rahmenplan, der sicherstellen soll, dass bis zum Jahr 2030 Aufwendungen und Erträge ausgeglichen sind. „Wenn der Ausgleich von Ausgaben und verfügbaren Mitteln nicht gelingt, steuern wir auf eine erhebliche Finanzierungslücke zu“, sagt Sobbeck. Ziel sei es, Komplexität in der Verwaltung zu verringern, Prozesse zu verbessern und Risiken – insbesondere für die Kirchengemeinden – zu vermindern.

Zur Transparenz des Erzbistums gehört nicht nur die Berichterstattung über die Finanzen, sondern auch über die Bemühungen auf dem Feld der Prävention gegen sexualisierte Gewalt. Deshalb dokumentiert der Bericht in diesem Jahr auch die Maßnahmen des Erzbistums Köln in diesem Bereich. „Seit zehn Jahren arbeitet im Erzbistum Köln eine große Zahl von Menschen daran, eine Kultur der Achtsamkeit zu schaffen, die den Schutz von Kindern, Jugendlichen und schutz- oder hilfebedürftigen Erwachsenen sicherstellt“, sagt Generalvikar Hofmann. „Daran halten wir fest, und daran lassen wir uns messen.“

Der Finanzbericht 2019 legt detailliert das Vermögen und die Verwendung der Mittel dar. Wie in den Vorjahren wurde der zusammengefasste Jahresabschluss des Erzbistums Köln und des Erzbischöflichen Stuhls nach handelsrechtlichen Vorschriften erstellt und von einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Finanzbericht 2019 enthält darüber hinaus die Abschlüsse der Hohen Domkirche, des Metropolitankapitels und des Priesterseminars sowie die Abschlüsse der vom Erzbistum verwalteten selbstständigen Stiftungen.

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