Eltern wollen sich gegen Absage wehren

Realschule kann Ablehnungen durch Nachrücker auf 17 reduzieren.

Burscheid. Ob Landrat-Lucas-Gymnasium in Opladen oder Burscheider Realschule: Die Eltern der von Absagen betroffenen Burscheider Schüler wollen sich damit nicht abfinden und wenden sich hilfesuchend an die Stadt. Ihre Hoffnung ist, dass der Wechsel zu der gewünschten Schule nach den Sommerferien doch noch möglich gemacht werden kann. Doch die Chancen stehen nicht gut.

Immerhin konnte Realschulrektor Bernd Siegele am Freitag vermelden, dass die Absagen an Burscheider Viertklässler durch zwei Nachrücker noch auf sieben reduziert werden konnte. 89 Realschüler werden im kommenden Schuljahr neu aufgenommen, 51 davon kommen aus Burscheid. 15 Absagen wurden insgesamt ausgesprochen, davon sieben an Burscheider Bewerber, von denen drei über eine uneingeschränkte Empfehlung für die Realschule verfügen.

Im Stadtrat hatte die Information am Dienstagabend für Verärgerung gesorgt, vor allem, weil es keine Gespräche im Vorfeld mit der Stadt gegeben hat. Die Stadt finanziert den dritten Zug der Evangelischen Realschule mit jährlich etwa 60.000 Euro.

"Ich hätte es schöner gefunden, wenn die Realschule den Weg zur Stadt gefunden hätte", sagt Bürgermeister Caplan. Bei räumlichen Problemen hätte man über eine Kooperation mit der Hauptschule nachdenken können. "Und auch finanzielle Fragen können ja zumindest mal diskutiert werden." Beim zuständigen Landeskirchenamt hat Caplan nun auf den Besuch eines Trägervertreters im Schulausschuss am Dienstag gedrängt. "Aber im Kern fallen die internen Schulfragen wie der Zugang zu einer Schule gar nicht in unsere Zuständigkeit, sondern sind Sache des Kreisschulamtes."

Rektor Siegele verweist dagegen auf eine Grundsatzentscheidung der Landeskirche, an der Zügigkeit der kirchlichen Schulen angesichts der kirchlichen Finanzkrise nichts zu ändern. Auch würde die Schule mit einem vierten Zug an ihre räumlichen Grenzen stoßen "und wir bekommen dafür auch keine zusätzlichen Lehrer". Schließlich sei die Realschule auch wegen ihrer Übersichtlichkeit so beliebt.

Als Angebotsschule sei für die Realschule "Herkunft kein Kriterium", sagt Siegele. Die Schule wirbt seit zwei Jahren verstärkt auch bei den Grundschulen der Umgebung, vor allem in Wermelskirchen und Odenthal. "Auch bisher schon sind Grundschüler aus Dierath nach Opladen und aus Hilgen nach Leichlingen ausgewichen." Dass die Stadt nicht informiert worden sei, sei so nicht richtig: "Wir haben das Thema unmittelbar nach der Anmeldung in der Kuratoriumssitzung angesprochen und da war ein Vertreter der Stadt dabei."

Im Fall des Landrat-Lucas-Gymnasiums, wo rund 20 Bewerbungen an das Werner-Heisenberg-Gymnasium verwiesen wurden, wollen sich jetzt die drei Schulpflegschaften der Burscheider Grundschulen abstimmen. Vorsitzende Inke de Buhr (Montanusschule): "Womöglich beschränken die Bauarbeiten auch noch die Aufnahme 2011. Darauf sollten sich die Eltern einstellen."

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