"Eisengießer"-Skulptur: Stahlharter Kerl im Blumenbeet

Am Geburtstag des Bürgermeisters findet die Schenkung nun endlich ihren Seelenfrieden im Luchtenbergpark.

Burscheid. Ralf Jakelski sichert sich die ersten Fotos des Tages. Noch bevor die Gäste eintreffen, zückt er seine Taschenkamera, um den "Eisengießer" im Bild festzuhalten. Schließlich ist der Kerl aus Stahl fast ein Kollege von ihm: Jakelski arbeitet bei Federal-Mogul (FM) und musste gerade seinen Spanienurlaub verschieben, weil er in der Gießerei noch dringend benötigt wird.

Jetzt steht er also da, der "Eisengießer", das Streitobjekt der Burscheider Kulturpolitik, inmitten des Blumenbeetes am Eingang zum Luchtenbergpark, von seinem Schöpfer Michael Schneider und dessen Mitstreitern innerhalb von anderthalb Stunden "nicht demontierbar" verschweißt und verschraubt. Dass seine Einweihung ausgerechnet am 62. Geburtstag des Bürgermeisters erfolgt, soll ein Zufall sein - aber wenn, dann wohl ein sorgfältig geplanter.

Zumindest hat der monatelange Streit aber den Stellenwert der Skulptur beträchtlich gesteigert. Selbst das Fernsehen ist gekommen - und Ralf Jakelski bleibt nicht der Einzige, der den historischen Moment für das private Fotoalbum oder die heimische Videothek festhalten will.

Ob am Ende der Zeremonie, zu der sich auch Vertreter von CDU, SPD, FDP und Grünen gesellen, aber niemand von der UWG, ob am Ende denn nun auch alle ihren Seelenfrieden wiedergefunden haben? Man wagt es gar nicht zu fragen - damit der "Eisengießer", so sicher verschweißt und verschraubt er auch sein mag, einem zu guter Letzt nicht doch noch seine heiße Kelle über die Rübe haut.

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