Inklusives Theater Ein prächtiger Stoff für die amüsierten Zuschauer

Burscheid. · Die inklusive Theatergruppe der Lebenshilfe und die Evangelische Gemeinde führten das Stück „Des Kaisers neue Kleider“ auf.

Die Weber und das Volk, liebevoll und authentisch kostümiert wie alle Darsteller.

Die Weber und das Volk, liebevoll und authentisch kostümiert wie alle Darsteller.

Foto: Siewert, Doro

Es war einmal . . . so fangen Märchen an. Auch Christian Andersens „Des Kaisers neue Kleider“, das von der Leichtgläubigkeit der Menschen erzählt.

Am Wochenende präsentierte die inklusive Theatergruppe der Lebenshilfe Bergisches Land in Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde Burscheid gleich zwei Vorstellungen dieses Märchens und verstand es, die Zuschauer im bestens besuchten Gemeindezentrum an der Hauptstraße restlos zu begeistern.

Laienschauspieler  mit und ohne Behinderung traten gemeinsam auf, agierten mit so viel Spielfreude, dass die Zeit wie im Nu verflog. Schon gleich zu Beginn, als der Diener (Nils Klabunde)  mit weißer Perücke und prächtigem Kostüm vor dem Vorhang die Gäste begrüßte, die Arme hochriss und mit einem temperamentvollen: „Licht aus, Spot an“ zu dieser Vorstellung einlud, breitete sich eine fröhliche Stimmung aus.

Regisseurin und Projektleiterin Anke Theron-Schirmer von der Evangelischen Kirchengemeinde fungierte als Erzählerin und führte in das Märchen ein. Das erzählt von einem eitlen Kaiser (Gina Sass), der ganz verrückt auf  exquisite  Stoffe ist. Sich immer wieder neue Kleidung nähen lässt, weil er von seinem Volk bewundert werden will.  Bei der Stoffverkäuferin (Ylva Krause),  die ihre Ware so professionell auf dem Markt anpries, deckte sich der Kaiser mit den prächtigsten Stoffen ein. Aber an Hüten, wie sie die Hutverkäuferin (Anna-Rosa Zurmann) ebenso gekonnt zur Schau stellte, und dem Gold und Silber, das die Schmuckverkäuferin (Reinhildis Denda) darbot, war er nicht interessiert.

Eines Tages jedoch kamen zwei Betrüger in die Stadt, von der die Erzählerin behauptete, sie sei ebenso schön wie Burscheid gewesen. Die beiden Weber (Carsten Holst, Artur Kolm)  versprachen dem Kaiser ganz besondere Kleider. Menschen, die dumm oder nicht gut genug für ihr Amt waren, sollten diese Kleider nicht sehen können. Der Kaiser glaubte ihnen und war begeistert. Er gab ihnen ein rotes Samtsäckchen voller Goldstücke und forderte sie auf, mit dem Zuschneiden, dem Nähen zu beginnen. Die Zwei  stellten einen Webstuhl  auf und taten so, als ob sie arbeiten würden. In Wahrheit aber taten sie gar nichts.

Wunderschön waren die Kostüme, in denen die Truppe auftrat, liebevoll vorbereitet auch das Bühnenbild. Die Zuschauer amüsierten sich prächtig, honorierten die tolle Leistung des gesamten Ensembles mit herzlichem Applaus. Eindrucksvoll, wie die Regie auch die Szene gestaltete, in der der Kaiser  seine Kleider ablegte und sich von den Betrügern in die neuen, imaginären Kleider hinein helfen ließ.

Fazit: 17 Laienschauspielerinnen und –schauspieler zwischen sechs und  67 Jahren, die seit Dezember vorigen Jahres miteinander Theater spielen, sorgten am Samstag und gestern für einen gelungenen, unterhaltsamen Theaternachmittag. Hinter den Kulissen waren Christiane Rieke, Alina Römmler und  Jenny Weber von der Lebenshilfe aktiv. In der Pause wurden die Besucher mit frisch gebackenen Waffeln und Getränken bewirtet.

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