Eichenplätzchen: Warum hier kein Kreisverkehr?

Schon Anfang der 90er Jahre rückte die Kreuzung erstmals in den Blickpunkt.

Eichenplätzchen: Warum hier kein Kreisverkehr?
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Die Geschichte des Unfallbrennpunkts Eichenplätzchen (B 51, Abzweig L 310 nach Blecher) reicht weit zurück — bis Anfang der 1990er Jahre. Die Bilanz der letzten Jahre: 2011 drei Unfälle, 2012 neun, 2013 sechs. Und erst am 17. März ist hier wieder ein Sachschaden von 14 000 Euro entstanden, eine Frau wurde leicht verletzt. Entspannter wird die Situation gewiss nicht durch die geplante Tankstelle, über die am Donnerstag im Stadtentwicklungsausschuss beraten wird.

Warum eigentlich an dieser Stelle kein Kreisverkehr, wo doch allein in Hilgen im Zuge der B-51-Sanierung drei davon geplant sind und auch weiter Richtung Leverkusen in Fettehenne ein Kreisverkehr gebaut wurde? Im Amt für Verkehrslenkung der Kreisverwaltung erklärt man das mit den Kosten und dem langen Vorlauf bis zur Realisierung.

„Als die Kreuzung 1990 erstmals auffiel, war man mit Kreisverkehren noch nicht so weit. Damals gab es überhaupt nur einen in Kürten“, sagt Jürgen Klein, Vorsitzender der Verkehrskommission und Mitglied der Unfallkommission, die Maßnahmen für die Unfallbrennpunkte im Kreisgebiet beschließt.

Zunächst sei das Hauptproblem an der Stelle das Einfädeln von der L 310 nach rechts in Richtung Burscheid gewesen. Beschlossene Maßnahme: die Einfädelspur, die allerdings erst im Mai 2002 fertiggestellt wurde.

In der Folge, so Klein, habe es schon die Anordnung für eine Ampelanlage an der Kreuzung gegeben. „Die ist dann aber nie gebaut worden.“ Der Grund: Als der Landesbetrieb Straßen endlich die Mittel zur Verfügung hatte, waren die Unfallzahlen im Vorjahr gerade deutlich gesunken. Die Umsetzung wurde aus Kostengründen zurückgestellt.

„Im Laufe der Nuller-Jahre hat sich dann das neue Problem mit den Linksabbiegern in Richtung Blecher ergeben“, sagt Klein. Die Unfallkommission sei auf einvernehmliche und kurzfristig umsetzbare Maßnahmen angewiesen. Daher wurde im Herbst 2013 die beidseitige Blitzeranlage in Lungstraße installiert. „Viele Unfälle waren auf zu hohes Tempo des Gegenverkehrs aus Richtung Leverkusen zurückzuführen“, so Klein.

Gleichwohl wird die Entwicklung weiter beobachtet. Im Mai ist die Kreuzung wieder Thema in der Unfallkommission. „Aber ein Kreisverkehr müsste wegen des vielen Schwerlastverkehrs große Dimensionen haben. Die Platzverhältnisse sind dort nicht ideal“, sagt Amtsleiter Walter Büttgens. Man sei nicht grundsätzlich gegen diese Lösung. „Aber sie kostet einige hunderttausend Euro und ist auch bei hoher Priorität nicht kurzfristig realisierbar.“

Die Überlegungen, in Eichenplätzchen jetzt eine Tankstelle zu bauen, sind im Amt bisher nicht bekannt. „Die Auswirkungen auf die Verkehrssituation müssen wir uns erst genau anschauen“, sagt Büttgens.

Das gelte auch für die Auswirkungen der Blitzeranlage in Lungstraße. „Aber mindestens ein Jahr muss dafür vergangen sein.“

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