Ehrenfeld: Grundstein für Moschee gelegt

Nach jahrelangen Diskussionen wird der Bau inzwischen von vielen Seiten unterstützt. Er soll 2011 fertig sein.

Köln. In Köln ist am Samstag der Grundstein für die erste repräsentative Moschee der Stadt gelegt worden. Die türkisch-islamische Organisation Ditib errichtet das Gebäude, das in etwa zwei Jahren eröffnet werden soll und über das in der Domstadt heftig gestritten worden war.

Kölns ehemaliger Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) sagte, die Architektur der Moschee sei "ein Symbol einer sich öffnenden Blüte, die dazu einlädt, hineinzuschnuppern".

Thomas Kufen, Integrationsbeauftragter der NRW-Landesregierung bezeichnete das islamische Gotteshaus als Zeichen, dass die Muslime in der deutschen Gesellschaft angekommen seien. "Diese Moschee wird ein Schmuckstück sein", erklärte Kufen: "Hier bauen Kölner eine Moschee für Köln."

Die Diskussionen um den Bau des islamischen Gotteshauses seien ein langer Weg gewesen. "Es hat Anfeindungen und Verletzungen gegeben." Dass die Grundsteinlegung jetzt vollzogen wurde, sei ein Zeichen dafür, dass Fremdenfeindlichkeit keine Chance habe.

Sprecher der türkisch-islamischen Organisation Ditib betonten, die neue Moschee werde nicht nur ein Gebetshaus sondern auch ein Kommunikationszentrum sein. "Wir legen heute den Grundstein für ein weiteres Zeichen friedlichen Zusammenlebens, für ein Zeichen der Zusammengehörigkeit, der Eintracht, des Beieinander- und Füreinanderseins", sagte Ditib-Sprecher Sadi Arslan.

Die Moschee soll im Jahr 2011 fertig gestellt sein. Das Gebäude wird eine 35 Meter hohe Kuppel und zwei Minarette haben, die 55 Meter weit in die Höhe ragen. Die Ditib hat sich gegenüber Politikern dazu verpflichtet, dass von den Gebetstürmen keine öffentlichen Muezzin-Rufe erklingen werden. Außerdem sollen die Reden der Vorbeter in dem neuen Gebäude grundsätzlich auch in die deutsche Sprache übersetzt werden. Diese Zusagen sollen zu mehr Transparenz in der muslimischen Gemeindearbeit in Köln beitragen.

Am Rand der feierlichen Grundsteinlegung demonstrierten etwa 60 Rechtsradikale gegen die neue Moschee. Seit Jahren bringt die Organisation Pro Köln den Bau des islamischen Gotteshauses in Zusammenhang mit Begriffen der Überfremdung und "Islamisierung". Die Demonstration war aber nach kurzer Zeit schon wieder beendet.

Ein breites Bündnis aus demokratischen Parteien, verschiedenen Religionsgemeinschaften und gesellschaftlichen Vereinen demonstrierte vor Beginn der Veranstaltung für den Bau der Moschee und gegen die Rechtsradikalen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort