Drittes Hilgener Brunnenfest: Eine Quelle der Belebung

Die Dorfgemeinschaft in Hilgen ist zum Selbstläufer geworden – und der Brunnen zu ihrem Symbol.

Burscheid. Etwas abseits stand der Protagonist und sprudelte in der prallen Mittagssonne vor sich hin. Die Bühne im Rücken und die Menschenmassen davor, sie beachteten ihn kaum.

Dabei stand der Star des Brunnenfestes da, wo er immer steht. Auf der Ecke. Erst auf dem Heimweg nahmen die Besucher Notiz von ihm. Und reichten ihm - so schien es - dankbar die Hand. Bei 32 Grad im Schatten und Waschküchen-Klima war eine Handvoll Brunnenwasser im Gesicht die wohltuende Erfrischung schlechthin.

Zum dritten Mal hatte der Initiativkreis Hilgen zum Brunnenfest gerufen, und wieder einmal waren viele Menschen gekommen. Dass "Hilgen lebt", wie es Bühnen-Moderator Hans Jürgen Kaufmann ausdrückte, und zwar im 500. Jahr seines Bestehens so vital und voller Tatendrang wie schon lange nicht mehr, haben die Einwohner ein bisschen auch ihrem heimlichen Star aus Edelstahl zu verdanken, der seit drei Jahren das Ortsbild verschönert. Und dem Initiativkreis, den Bürgermeister Stefan Caplan in seiner Ansprache für die Organisation des Festes dankte.

"Der Brunnen ist zum Wahrzeichen für Hilgen geworden. Und dass wir solch ein Fest feiern können, ist der privaten Initiative der Hilgener zu verdanken", so Caplan, der die Macher um Eggert Schiffler, Werner Kubitzki, Waltraud Küpper, Angelika Hammerschmidt, Frank Müller und Peter Fischer heraushob.

"Das Schöne ist, dass alle mitmachen", freute sich Mitorganisator Eggert Schiffler und meinte damit den Einzelhandel, der den verkaufsoffenen Sonntag nutzte, die Schulen, Kindergärten und Vereine, die sich mit Ständen präsentierten. Vor ein paar Jahren noch hätte sich Schiffler das nicht vorstellen können. Er dankte vor allem Schützenverein, TGH und Stadt.

Bereits am Samstagabend war das Brunnenfest mit dem Konzert der Rockband Big Wheel gestartet. Trotz heißer Temperaturen und WM-Spiel war richtig viel los. Viele Menschen nutzten die Chance, um in den Kneipen oder in einer Public-Viewing-Garage auf der Festmeile den letzten Auftritt der deutschen Mannschaft zu bejubeln.

Am Sonntag dann war ab elf Uhr kaum noch ein Durchkommen auf dem breiten Gehweg unweit der B51. Den musikalischen Auftakt machte der Evangelische Posaunenchor Hilgen-Neuenhaus unter Leitung von Peter Rinne, der auch seine gesanglichen Qualitäten einbrachte und in bester Bläck-Fööss-Manier "In unserm Hilgen" intonierte. Eine schweißtreibende Angelegenheit, nicht nur für die Trompeter in der letzten Reihe, die in der Sonne stehend und mit Handtüchern um den Hals ihr Instrument bedienten.

Weiter ging es mit Auftritten des Männergesangsvereins Unterstraße, der TGH-Tanzgruppen Dance Mice und Rock Angels, des EMA-Schulchors, der Bauchtänzerinnen von Diwan el Shark und der Rockband Testphase.

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