Dreharbeiten im Burscheider Bad: Ein Moderator taucht ab

Für die „Große Show der Naturwunder“ unternahm Ranga Yogeshwar einen Selbstversuch im Dauertauchen. Damit nichts schiefläuft, wurde ein Experte an den Beckenrand geholt: Prof. Jürgen Wenzel vom Kölner DLR-Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin.

Burscheid. Wir gehen davon aus, dass Ranga Yogeshwar heute noch lebt. So ganz genau wissen wir es nicht. Denn der Wissenschaftsjournalist hat am Dienstagnachmittag im Lehrschwimmbecken des Burscheider Bades einen Selbstversuch unternommen. Im Dauertauchen. Wie lange, das bleibt bis zur Ausstrahlung der Show ein Geheimnis. Allerdings wird sie von ihm auch moderiert. Er muss also wieder aufgetaucht sein.

Normalerweise hält man es ohne Sauerstoffzufuhr 30 Sekunden bis eine Minute unter Wasser aus. Yogeshwar hat es in einem Vortest auf 7:25 Minuten gebracht. Dabei bedient er sich einiger wissenschaftlicher Tricks.

Zum einen geht es darum, den Sauerstoffverbrauch zu senken. Dabei hilft ein Neopren-Anzug, der den Wärmeverlust und damit das sauerstofffressende Muskelzittern verhindert. Zugleich bleibt aber das Gesicht in Kontakt mit dem Wasser, um den Pulsschlag zu mindern.

Bewusstes Atmen vor dem Tauchversuch senkt zudem den Kohlendioxidgehalt im Blut und zögert damit den Atemreiz hinaus. Und außerdem genehmigt sich der 47-Jährige vor dem Abtauchen noch einen kräftigen Atemzug reinen Sauerstoffs.

Damit nichts schiefläuft, wurde ein Experte an den Beckenrand geholt: Prof. Jürgen Wenzel vom Kölner DLR-Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin überwachte den Selbstversuch und verfolgte dabei auch Yogeshwars Sauerstoffkonzentration im Blut.

Für den Moderator steht dabei aber nicht die eigene Leistungsfähigkeit im Vordergrund, "sondern es geht darum zu zeigen, wie toll die Natur ist. Das wird einem bewusst, wenn man ins Extrem geht." Eine Robbe, da ist sich Yogeshwar sicher, würde ihn für seine Tauchversuche nur auslachen. "Robben schaffen es viel besser, Sauerstoff zu speichern." Damit können sie 20 bis 30 Minuten tauchen.

Auch vor der gemeinen Stubenfliege hat der Journalist inzwischen Respekt. Die Produktionsfirma First Entertainment ließ ihn für die erste Naturwunder-Show das Düsseldorfer Stadttor hinaufkraxeln. "Dann weiß man, welche Leistung eine Fliege im Verhältnis zu ihrer Größe vollbringt, wenn sie die Wand hochkrabbelt."

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