Die Post kommt mit dem Dreirad

Der Zusteller Rudolf Schäfer ist in Burscheid jetzt mit Elektroantrieb unterwegs.

Die Post kommt mit dem Dreirad
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Rudolf Schäfer macht seinen Job mit dem Dreirad. Es kann vier Boxen transportieren, wird mit zwei Akkus angetrieben und trägt das leuchtende Gelb der deutschen Post. Mit dem neuen E-Trike ist der Zusteller seit zweieinhalb Monaten in Burscheid unterwegs.

„Es ist das beste Fahrzeug seit dem VW Käfer“, lobt Rudolf Schäfer sein neues Gefährt. Mit dem elektronischen Dreirad können die Zusteller 80 Kilo Post, also 20 Kilo mehr als mit den normalen Fahrrädern, transportieren. „Normalerweise muss ich an den Verteilboxen neunmal nachladen, jetzt sind es nur noch noch fünfmal“, freut sich Schäfer.

„Deshalb haben wir diese Räder auch angeschafft“, erläutert Dieter Pietruck, Pressesprecher der Deutschen Post. „Die Zusteller können mehr mitnehmen und wir müssen weniger Kästen aufstellen.“

1500 E-Trikes sind in ganz Deutschland derzeit Einsatz. Bei der Entwicklung des Dreirades waren Mitarbeiter der Post beteiligt. Vor allem Zusteller, die Steigungen überwinden, vom Stützpunkt einen weiten Anfahrtsweg haben oder gesundheitliche Probleme haben, profitieren von den Dreirädern mit Antrieb.

„Ich hatte zwei Bandscheibenvorfälle. Für mich ist das super“, freut sich Rudolf Schäfer. Der 52-Jährige ist Diabetiker. Seine Utensilien verstaut er jetzt in einer separaten Box. „Schneller bin ich mit dem Fahrrad nicht, sogar ein bisschen langsamer. Aber das hole ich durch die Zeit raus, in der ich früher nach meinem Zeug gekramt habe“, sagt der Odenthaler und lacht.

Schäfer ist seit 35 Jahren Postbote. In Burscheid stellt er seit drei Jahren zu. „Die Burscheider sind alle sehr nett, da kann man nicht meckern. Auch das neue Fahrrad kommt hier gut an.“

Die größte Erleichterung sei aber nicht die Anfahrhilfe: „Am meisten merke ich es beim Wenden. Die alten Fahrräder musste man immer so wuchten und dann sind sie schnell umgefallen. Das passiert mit dem hier nicht.“

Mittlerweile kann sich Rudolf Schäfer keinen anderen Beruf mehr vorstellen: „Man ist viel draußen unterwegs, hat keinem im Rücken und ist sein eigener Herr. Ich mache den Job wirklich gerne und ich hoffe, ich mache ihn gut.“

Bei aller Zuversicht, ein Haken hat das neue Elektro-Dreirad noch: „Für steile Berge ist der Akku zu schwach. Da müsste man noch mal was machen.“

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