Nostalgiekirmes Die Karussells passen zur Kulisse

Burscheid · Die Nostalgiekirmes im Juni in der Kirchenkurve nimmt Formen an. Am Mittwoch kam Schausteller Werner Feldmann zu Besuch und war begeistert von dem alten Hintergrund.

 Schausteller Werner Feldmann und Organisator Uwe Graetke bei der Planung der Nostalgiekirmes gestern in der Kirchenkurve.  Foto: Doro Siewert

Schausteller Werner Feldmann und Organisator Uwe Graetke bei der Planung der Nostalgiekirmes gestern in der Kirchenkurve. Foto: Doro Siewert

Foto: Siewert, Doro H503799

Uwe Graetke, Vorsitzender des Vereins „Burscheid Live“, hat nicht zu viel versprochen, als er im vergangenen Jahr seine Vorstellungen von einer Nostalgiekirmes in der Kirchenkurve während des „1. Burscheider Altstadtfests“ am 15. und 16. Juni dieses Jahres präsentierte.

Gestern machte sich Werner Feldmann, der die historischen Jahrmarktattraktionen zusammen mit einem Kompagnon betreibt, persönlich ein Bild von der Stadt und den Möglichkeiten, die Fahrgeschäfte in der unteren Hauptstraße aufbauen zu können. „Das ist eine sehr schöne, alte Kulisse hier“, sagte er mit Blick auf die schiefervertäfelten Häuser in der Kirchenkurve. Die Karussells würden sich damit  zu einer historischen Einheit verbinden. Auch sie seien völlig authentisch, nicht, wie sonst gerne üblich, nur auf retro gemacht. „Es ist alles aus Holz und kein Plastik dran.“ Und alles müsse Stück für Stück von Hand zusammengefügt werden.

Das sei allerdings auch die Krux bei dem ursprünglich als Höhepunkt in Burscheid geplanten Riesenrad. Wahrscheinlich könne die „Russische Luftschaukel“ nicht in der Kürze der Zeit auf- und abgebaut werden, da Feldmann vor dem Burscheider Altstadtfest aus Berlin komme und am Montag danach schon wieder in Aachen sein müsse. Immerhin zwölf Stunden dauere der Aufbau, erst nach acht Stunden sei alles wieder in den Transportwagen verpackt. Und eine Erlaubnis, nachts zu demontieren, gebe es nicht.

An historischen Fahrgeschäften, Buden und anderen Utensilien werde es allerdings nicht mangeln. Die Attraktionen seien deutschlandweit in Lagern und Werkstätten verteilt. Feldmann kommt aus einer Schaustellerfamilie, die seit 1927 tätig ist. Er ist in der sechsten Generation und habe sich entschlossen, auf die Bremse zu treten. „Wir wollen mit unseren Fahrgeschäften alles ein bisschen entschleunigen und den Blick auch wieder auf die Schönheit der alten Karussells lenken. Holz hat einfach mehr Charme“, sagt der 40-Jährige. Sogar echte Schnitzereien befinden sich teilweise darauf.

Derzeit geplant ist, dass ein großes Hängekarussell von 1936 als Kettenflieger vor der Redaktion des Bergischen Volksboten aufgebaut wird. Verteilt in der unteren Kirchenkurve werden dann noch ein Märchenkarussell und eine Schiffsschaukel (womöglich statt des Riesenrads auf dem Plateau neben der Kirche). Einen Flammkuchenstand steuert Manfred Sisting aus Bergisch Gladbach dazu. Der Besitzer des 9,5 mal drei Meter großen Wagens ist Mitglied von „Burscheid Live“. Hinzu kommt eine Schießbude, bei der auch ein Bereich zum Pfeilwerfen abgetrennt werden soll. Auch ein historischer Pavillon, in dem Enten geangelt werden können, ist vorgesehen. „Auch wenn es das in den 20er Jahren, aus dem der Pavillon stammt, noch nicht gegeben hat“, sagt Feldmann schmunzelnd.

Und den klassischen „Hau den Lukas“ aus Holz wird es auch geben. Der so genannte Frosch, der bei einem kräftigen Schlag gen Himmel steigt, wird aber nur an ein Blech anschlagen, nicht, wie früher, einen Knallmechanismus auslösen.

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