Der Traum von Schneewittchen

Die Kölnerin Jeanne Goursaud spielt im neuen ARD-Fernsehmärchen „Der Schweinehirt“ die Rolle der Prinzessin Victoria.

Der Traum von Schneewittchen
Foto: Eppinger

Was bedeuten für Sie persönlich Märchen?

Jeanne Goursaud: Ich liebe Märchen und habe mich als Kind immer als Prinzessin verkleidet. Ich wollte so aussehen wie Schneewittchen. Das Märchenschauen an Weihnachten hat auch immer dazugehört.

Gibt es ein Lieblingsmärchen?

Goursaud: Ja, Aschenputtel. Die Vorstellung, dass jemand den Schuh verliert und dieser nur diesem einem Menschen passt, hat mir gut gefallen. Außerdem ist Aschenputtel auch ein spannendes Märchen. Da fiebert man mit dem ungerecht behandelten Mädchen mit und sieht, dass später jeder seine gerechte Strafe bekommt.

Wie sind sie zur Ihren Rolle als Prinzessin in „Der Schweinehirt“ gekommen?

Goursaud: Es gab eine Anfrage für ein Casting und ich war sofort begeistert. Die Rolle ist spannend, da sich die Prinzessin verändert. Zunächst ist sie kühl und unsympathisch. Dann wird ihr Wesen immer weicher, weil sie erfährt, dass materielle Dinge nicht alles sind. Sie hat selbst nie Liebe erfahren und nun verliebt sie sich — dadurch verändert sich alles. Es ist schön, eine Rolle mit so vielen Facetten zu übernehmen.

Sind Märchen im digitalen Zeitalter noch zeitgemäß?

Goursaud: Für mich sind Märchen zeitlos und ich bin mir sicher, dass Kinder auch heute noch gerne Märchen schauen. Daran ändert auch nichts, dass digitale Dinge wie Computer, das Internet oder Spiele immer wichtiger werden. Bei mir selbst war das zumindest in der Kindheit so. Den Traum einmal Prinzessin zu sein, haben auch heute noch viele Mädchen.

Sie leben in Köln, was bedeutet Ihnen diese Stadt?

Goursaud: Ich bin durch die RTL-Serie „Der Lehrer“ nach Köln gekommen, für die ich seit zwei Jahren hier drehe, und die ab dem 4. Januar jeden Donnerstagabend ab 20.15 Uhr gezeigt wird. Ich bin als Hamburgerin glücklich, in dieser Stadt zu leben. Hier gibt es viele tolle Menschen und ich habe schnell Freunde gefunden. Ich kann sogar schon an Karneval kölsche Lieder mitsingen — mein Lieblingslied ist „Et jitt kein Wood“ von Cat Ballou. Feiern macht für mich in der Südstadt und beim Straßenkarneval am meisten Spaß.

Sie standen schon mit großen Stars wie Clint Eastwood und dem Fußballprofi Jerome Boateng vor der Kamera. Was war das für eine Erfahrung?

Goursaud: Das ist immer eine große Ehre mit Menschen, die so viel erreicht haben, vor der Kamera zu stehen. Es ist toll, wie viel Berufs- und Lebenserfahrung sie mitbringen. Und trotzdem erfährt man immer wieder, dass sie auch nur Menschen sind. Clint Eastwood ist ein echter Kumpeltyp, da habe ich mich sehr wohl gefühlt. Das gilt auch für Jerome Boateng. Da war mein Bruder schon etwas neidisch — er ist ein ganz großer Fußballfan. Ich schaue mir selbst eigentlich nur Welt- und Europameisterschaft im Fernsehen an und gehe nur ab und zu ins Stadion.

Ihre Anfänge als Schauspielerin lagen bei der Kinderkrimiserie „Die Pfefferkörner“.

Goursaud: Ja, das stimmt, ich hatte da aber nur eine sehr kleine Rolle. Richtig angefangen hat alles 2012 mit „Neues aus Büttenwarder“ mit Jan Fedder. Da war ich ein Stadtmädchen, das einen Bauernhof etwas aufmischt. Ich durfte sogar mit dem Trecker fahren.

Wie wird bei Ihnen zu Hause Weihnachten gefeiert?

Goursaud: Ich feiere immer mit meiner Familie in Hamburg. Jedes Jahr gibt es bei uns Ente. Und damit es keinen Streit um Brust und Keule gibt, ist immer alles ausreichend vorhanden. Im Anschluss geht es dann zum Skifahren in die französischen Alpen.

Service: Das Märchen „Der Schweinehirt“ ist am zweiten Weihnachtsfeiertag erstmals um 13.40 Uhr im Ersten zu sehen. Eine weitere Premiere gibt es mit „Das Wasser des Lebens“ am ersten Weihnachtsfeiertag um 14.45 Uhr. Insgesamt werden an Weihnachten neun Märchen im Ersten gezeigt.

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