Der Buslinie 239/240 wird ihr Erfolg zum Verhängnis

Weil Kreis und Stadt sich nicht einigen können, bleibt alles beim Alten.

Burscheid. Zwei Verwaltungsvorlagen, zwei Ausschusssitzungen - und am Ende ändert sich nichts. Die unerwünschte Trennung der Buslinie 239/240 vom Hilgener Bahnhof nach Opladen bleibt auch nach dem Fahrplanwechsel im Dezember bestehen. Und selbst die Verlegung des Verknüpfungspunktes von der Füllsichel zum Busbahnhof ist vom Tisch.

Denn eine Verknüpfung in der Montanusstraße wäre zwar aus Sicht der Stadt attraktiver, aber nicht um den Preis, den der Kreis verlangt: den künftigen Verzicht auf den Schlenker über Mittel- und Hauptstraße. Den hätte dann zwar die Linie 229 übernommen, aber die fährt nur alle zwei Stunden, ist also wesentlich schlechter vertaktet. Damit wären aber beispielsweise die vielen Ärzte an der Haupt- und Luisenstraße schwerer zu erreichen.

Beim Kreis ist man in Verteidigungsstellung. Die Ende 2006 erfolgte Trennung der Linie habe ihren Grund nicht nur in der längst abgeschlossenen Baustelle an der B 51 in Hilgen gehabt. "Die Linie hat inzwischen ein deutlich höheres Fahrgastaufkommen. Das verlängert die Zeiten an den Haltestellen. Außerdem müssen deswegen langsamere Gelenkbusse eingesetzt werden", sagt Kreispressesprecherin Birgit Bär.

Damit sich diese Verspätungen im Fahrplan nicht bis Opladen aufsummieren, sei die Trennung derzeit unausweichlich. Zumindest so lange keine Einigkeit über Streckenoptimierungen bestehe. Burscheid ist da nicht allein gefragt. In Leverkusen steht der Verzicht auf die Schleife zum einstigen Oka-Kaufhaus zur Diskussion. Weitere Hoffnungen ruhen auf einem neuen Busverknüpfungspunkt am Raiffeisenplatz in Hilgen. Doch der ist noch lange nicht in Sicht.

Auch mit dem schon Jahre alten Plan, sich den Weg über Bergstraße und Busbahnhof zu sparen und die B 232 nicht zu verlassen, ruft der Kreis in Burscheid nur Kopfschütteln hervor. Bürgermeister Kahrl sieht daher nur eine Lösung, um die Durchgängigkeit wiederherzustellen und gleichzeitig zu große Verspätungen zu vermeiden: "Ein zusätzlicher Bus wäre notwendig."

Das ist aber ein Lösungsvorschlag, der beim Kreis als ÖPNV-Aufgabenträger auf keine Gegenliebe stößt. Denn er würde jährliche Mehrkosten von rund 120 000 Euro mit sich bringen. "Eine Lösung, die sich wirtschaftlich darstellen lässt, gibt es derzeit nicht", sagt Sprecherin Bär.

Diese Einschätzung musste am Mittwoch auch der Kreisverkehrsausschuss zur Kenntnis nehmen. Seither ist klar, dass erst einmal alles beim Alten bleibt. Das Thema ist auf das kommende Frühjahr vertagt. Bis dahin gibt es voraussichtlich zumindest eine Entscheidung für den Leverkusener Teil der Strecke.

Ob das reicht, um dann die Durchgängigkeit wieder zu gewährleisten? "Es sieht derzeit nicht danach aus, als wenn es schon 2010 eine Lösung geben würde", äußert sich Bär wenig optimistisch.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort