Der Birkenweg verliert seine Birken

Sanierung: Die Gewag investiert in ihre Hilgener Häuser 2,5 Millionen Euro. Im Herbst sollen die meisten Bäume fallen.

Burscheid. Der Birkenweg künftig ohne Birken? Zumindest wird ein Großteil der namensgebenden Bäume im Herbst weichen. Das kündigte Hans-Werner Walter, Prokurist und technischer Leiter der Remscheider Wohnungsaktiengesellschaft Gewag, gegenüber dem BV an. Hintergrund ist die bevorstehende Sanierung der Gewag-Häuser.

Die Vorbereitungen für die umfassende energetische Sanierung von 13 Häusern haben bereits begonnen. Betroffen sind neun Gebäude an den Hülsen und vier im Birkenweg mit insgesamt 30 Eingängen und 122 Wohnungen. „Wir erneuern die Dächer, tauschen die Fenster aus, dämmen die Fassade und die Kellerdecken“, erklärt Walter. Bis zum Herbst werden die Arbeiten dauern, rund 2,5 Millionen Euro nimmt die Gewag dafür in die Hand.

Im Zuge der Planungen seien auch die Bäume in den Blickpunkt geraten. Zwar sei der Gewag bewusst, dass den Birken gerade wegen der Verbindung zum Straßennamen eine besondere Bedeutung zukomme. Andererseits sorgten die Bäume aber für „viel Schmutz in der Blütezeit und im Herbst, Mieter beschweren sich häufig wegen ausgelöster Allergien und die Birken nehmen den Wohnungen viel Licht.“

Die drei Birken am Eingang der Straße sollen erhalten bleiben, die hinteren aber gefällt werden, ebenso wie weitere Bäume an den Hülsen, Ecke Schulstraße. Auch wenn es in Burscheid keine Baumschutzsatzung gibt und Baumfällungen in Haus- und Kleingärten sowie Grünanlagen nicht an den Brutschutz vom 1. März bis 30. September gebunden sind, habe sich die Gewag, so Walter, für „den Kompromiss entschieden, die Bäume erst im Herbst fällen zu lassen. Wir wollen keinen Grund liefern, angegriffen zu werden.“ Möglicherweise müssten aber einzelne Äste schon wegen des Gerüstaufbaus für die Fassadenrenovierung beseitigt werden.

Auch mit Rücksicht auf die Bedeutung der Bäume für den Straßennamen werde die Gewag später für eine Ersatzbepflanzung sorgen. Ob das allerdings wieder Birken sein werden, ist noch offen. „Ich bin gerade dabei zu erkunden, ob es Birken gibt, die sich in der Höhe begrenzen lassen, sonst hat man dieselben Probleme in zehn bis 15 Jahren ja wieder“, sagt Walter. Andernfalls müssten andere Bäume ausgewählt werden.

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